Österreich gilt gemeinhin als Nation der Skifahrer, doch damit tut man den rot-weiß-roten Sportlern unrecht. Die Bandbreite an Sportarten, die hierzulande ausgeübt werden, ist enorm. Das liegt auch an Möglichkeiten, die vom Bodensee bis zum Neusiedler See zur Verfügung stehen. Sportliche Betätigung ist für die Österreicher ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens geworden.
Abbildung: Das Radfahren ist am beliebtesten (Großglockner Hochalpenstraße, hinauf zur Edelweißspitze)
Drei Viertel der Bevölkerung treiben Sport
Neueste Umfragen haben ergeben, dass 73 Prozent aller Österreicher zumindest einmal pro Woche Sport treiben. An vorderster Front steht dabei das Radfahren. 60 Prozent setzen also auf das Bike, wenn es darum geht, sich sportlich zu betätigen. Schwimmen kommt bereits an zweiter Stelle, immerhin mehr als jeder Zweite verbringt die Zeit gerne im Wasser. Danach folgen Wandern und Bergsteigen mit 35 Prozent, gefolgt vom Laufen mit 34 Prozent und dem Fitnessstudio mit 24 Prozent. Auf den Plätzen folgen Nordic Walking, Skifahren, Yoga, Tennis und Fußball.
Der späte Nachmittag oder der Abend gehören zu jenen Zeiten, in denen sich die Österreicher sportlich betätigen. Lediglich acht Prozent der Bevölkerung verzichten vollständig darauf, sich körperlich fit zu halten.
Land der Sportvereine
Dies geschieht zumeist in einem Sportverein. Diese sind nicht nur wichtig für den jeweiligen Sport, sondern auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Hier zeigt die Statistik allerdings ein umgekehrtes Bild, denn die meisten Sportvereine im Land widmen sich dem Fußball. Rund 2.020 Klubs bieten ihren Mitgliedern die Chance, dem runden Leder nachzujagen. Danach folgt mit Tennis bereits eine weitere Massensportart, gefolgt vom Pferdesport. Rund 1.700 Tennisvereine und 1.430 Pferdesportvereine ermöglichen Ihren Mitgliedern die Ausübung ihrer Lieblingssportart.
Wie populär der Fußball in Österreich ist, zeigt auch die Mitgliederzahl. Die mehr als 2.000 Fußballvereine verfügen über rund 300.000 Mitglieder. Auch hier kann Tennis nicht mehr mithalten, doch immerhin 194.000 Mitglieder reichen für Platz zwei. Danach zeigt sich, wie gut der Skisport in Österreich organisiert ist, denn die Vereine können auf rund 133.000 Mitglieder verweisen. Damit sind insgesamt rund 18 Prozent der österreichischen Bevölkerung in einem Sportverein mit dabei. Der Anteil der Männer ist allerdings höher, er beträgt 22,4 Prozent im Vergleich zu den Frauen, bei denen lediglich 13,2 Prozent in einem Klub dabei sind.
Sichtbarkeit motiviert zum mitmachen
Die Motivation, sich einem Sportverein anzuschließen, kommt oftmals aus der Sichtbarkeit der jeweiligen Sportart. Fußball, Tennis oder Skifahren gehören zu den beliebtesten Sportarten, wenn es darum geht, die sportlichen Höhepunkte live vor Ort oder im Fernsehen zu verfolgen. Das zeigt sich aktuell bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Dort freuen sich die TV-Sender über hohe Einschaltquoten. Die Leistungen der Sportler animieren die Zuschauer, es selbst einmal zu versuchen und den Sport auszuprobieren. Das ist vorwiegend für die Fußballvereine wichtig, die immer auf der Suche nach talentierten Spielern sind.
Doch auch die Wirtschaft hat längst die Strahlkraft des Sports für sich erkannt und versucht davon zu profitieren. Nicht nur bei sportlichen Großevents, sondern auch im Alltag drängen die Sponsoren zum Sport, um ihr Image zu verbessern oder finanziell davon zu profitieren. Ein anschauliches Beispiel dafür ist die Sportwetten- und Online-Casino-Branche.
Diese ist eng mit der Sportwelt verknüpft, schließlich profitiert sie direkt vom sportlichen Erfolg. Kein Wunder also, dass die Industrie zu den größten Sponsoren im Fußball zählt und so die Klubs in die Lage versetzt, international ganz vorne mitzuspielen. Ein Teil der verdienten Umsätze kommt so wieder dem sportlichen Nachwuchs zugute.
Gleichzeitig sorgt die Medienarbeit der Anbieter dafür, dass weniger populäre Sportarten neue Anhänger finden und so einen neuen Aufschwung erleben. Davon profitieren auch die Online-Casinos, deren Sparte Sportwetten auch in Österreich eine höchst erfolgreiche Branche geworden ist. So zeigt das Ranking der neuesten Anbieter, dass der österreichische Markt weiterhin sehr begehrt ist.
Fitness-Studios freuen sich über regen Zulauf
Doch nicht jeder sucht den Kontakt unter Gleichgesinnten. Viele Österreicher versuchen, ihre Fitness im Sportstudio zu verbessern. Diese spielen auch hierzulande eine wichtige Rolle. So gibt es mehr als 1.200 Fitness-Studios, die ihre Mitglieder sportlich auf Vordermann bringen wollen. Mehr als eine Million Mitglieder zeigen bereits, welchen Stellenwert die Fitnesscenter in Österreich einnehmen. Die besten Wachstumsaussichten hat dieser Bereich bei den Frauen und älteren Mitbürgern. Diese drängen verstärkt in die Fitness-Studios.
Fußball und Skifahren schöpfen einen Großteil der Sponsorengelder ab
Dass der Sport eine wichtige Rolle in der österreichischen Gesellschaft einnimmt, hat auch die Politik erkannt. Sie schätzt diesen auch als wichtigen Faktor bei der Persönlichkeitsentwicklung und als Teil des sozialen Zusammenlebens ein. Ein Großteil der Fördermittel der Republik Österreich fließt auch hier in den Fußball. Mit fast 20 Millionen Euro pro Jahr kann sich der Sport über üppige Förderungen freuen. Der Abstand zum Skisport ist gewaltig, dieser erhält lediglich 5,4 Millionen Euro pro Jahr, obwohl der alpine Ski-Weltcup zu jenen Sportarten gehört, die von den Österreichern am liebsten passiv konsumiert werden.
Diese Zahlen spiegeln sich im Sponsoring wider. Die Wirtschaft sieht offenbar beide Sportarten als am attraktivsten an und fördert Fußball und Skifahren mit mehr als 50 Prozent ihrer Sponsorengelder. Diese Zahlen zeigen, dass der Sport in Österreich einen hohen Stellenwert besitzt und viele Menschen sicher gerne in der Freizeit körperlich betätigen.