Die optimale Laufsport Ausrüstung: über Carbon-Laufschuhe, Trends, Technologien, Preise und die Qualität

Hier findest du viele Informationen über die optimale Laufsport Ausrüstung. Wir informieren in diesem Artikel über Trends, Technologien, Preise und die Qualität von Laufsportartikeln in den Jahren 2022 und 2023. Der Markt im Laufsport-Segment hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Dies ist vor allem an den steigenden Preisen, der zunehmenden Angebots-Vielfalt und den innovativen Produkt-Neuheiten zu erkennen. Dieser Artikel bezieht sich aber auch auf die Schattenseiten und Kritikpunkte von moderner Laufsport Ausrüstung.

Revolution bei den Laufschuhen - über Carbon, Sohlen-Technologien und Wettkampf-Reglements

Vor zehn Jahren noch hätte wohl niemand daran geglaubt, dass es einmal Laufschuhe geben könnte, die zu Wettkämpfen nicht zugelassen werden. Dies änderte sich jedoch plötzlich am Sonntag, den 12. September 2021, ausgerechnet im Zentrum von Wien. Eine Weltpremiere, die den Laufsport revolutioniert hat, könnte man meinen. An diesem ehrwürdigen Tag wurde nach der Corona-Pandemie erstmalig wieder ein internationales Laufsport-Großereignis in Europa ausgetragen: der Vienna City Marathon 2021 feierte dies mit insgesamt rund 26.000 Anmeldungen. Überschattet wurde dieses Laufsport-Fest aber leider mit einem Eklat im Elite-Spitzenfeld - ein Eklat der nicht nur zu einer Disqualifikation des äthiopischen Gesamt-Siegers Derara Hurisa führte, der mit einer Zeit von 2:09:22 die Ziellinie mit dem Adidas Prime X-Laufschuh als Erster überschritten hatte - sondern auch Adidas und seinen illegalen Carbon-Laufschuh auf die Titelseiten zahlreicher Medien brachte. Als gewollt oder ungewollter Nebeneffekt stiegen in den Tagen danach die Umsatzzahlen bei Adidas genau für dieses Laufschuh-Modell - Zufall?

Laufsport-Reglement goes Motorsport

Die Entwicklung der Laufschuh-Technologien hat im Grunde dazu geführt, dass gewisse Laufschuhe bei Wettkämpfen im Straßenlauf Aufgrund physikalischer Vorteile nicht mehr zugelassen werden dürfen. Solche Regelungen hatte man bislang zum Beispiel nur im Ski- oder Motorsport gekannt. Im Falle des Adidas Prime X ist es so, dass die Sohle des Laufschuhes 50 Millimeter hoch ist - zugelassen sind aber maximal 40 Millimeter. Ob diese höhere Sohle wirklich dass Renngeschehen deart beeinflusst haben könnte - man weiß es nicht. Jedenfalls hat es die Laufschuh-Industrie geschafft, einen Mythos zu schaffen, um Laufschuhe als High-Tech-Produkte zu etablieren und damit die extrem hohen Preise von bis zu € 280,- pro Laufschuh-Paar (Preis des Adidas Prime X) zu rechtfertigen. Ob dieser Preis im Kosten-Nutzen-Verhältnis für Hobbysportler/innen zu rechtfertigen ist, ist bislang eher als kritisch zu betrachten. Es gibt Experten-Meinungen, welche die Sinnhaftigkeit von solchen High-Tech-Carbon-Laufschuhen erst aber einer Pace von unter 4:20 / Minute sehen. Bei langsameren Tempo kommt der Vorteil eines Carbon-Schuhes nicht zu tragen. Zusätzlich steigt bei ungeübten Hobbyläufer/innen die Verletzungsgefahr, wenn deren Lauftechnik nicht entsprechend für den Laufschuh ausgereift ist. Speziell bei übergewichtigen Fersenläufer/innen steigt Aufgrund der Instabilität solcher Laufschuh-Modelle die Verletzungsgefahr erheblich. Ein Laufschuh, wie der Adidas Prime X, ist ein sehr spezifisches Sportgerät, welches es eigentlich im normalen Handel so nicht geben dürfte, sind sich einschlägige Experten einig. In Bezug auf die hohen Anschaffungskosten ist aus rein ökonomischer Überlegung heraus die empfohlene Reichweite von Carbon-Laufschuhen als katastrophal zu bezeichnen. Bei einem Preis von € 250,- bis € 280,- ist die Reichweite von 200 bis 300 Kilometer als erschreckend gering zu bewerten. Jeder gelaufene Kilometer kostet den Besitzer in etwa 1 Euro. Im Vergleich mit den Spritkosten an der Tankstelle wirkt das Autofahren erstaunlich günstig.

Die Nachhaltigkeit von Carbon steht in der Kritik

Der hohe Preis von Carbon-Laufschuhen wird unter anderem durch die Verwendung von Carbon gerechtfertigt. Grundsätzlich ist Carbon neben seiner Härte, Steifigkeit und dem geringen Gewicht für seine Langlebigkeit bekannt und beliebt. Dieser Vorteil der Langlebigkeit kommt allen Anschein nach aber nicht bei Carbon-Laufschuhen zu tragen, die nach nur 300 Kilometern ausgedient haben. Insofern stellt sich die Frage, ob sich Carbon im Laufsport auch hinsichtlich ökologischer Gesichtspunkte als nachhaltig erweist. Die Frage, ob Carbon nachhaltig ist, wird sehr kritisch betrachtet. Zur Herstellung von Carbon werden fossile Ressourcen verwendet und der hohe Energieverbrauch in der Produktion rechtfertigt den Preis. Zudem gibt es ungelöste Entsorgungsfragen und ein Recycling, welches erst langsam anläuft, gehören zu den ökologischen Problemen.

Nike ZoomX Vaporfly steht neben Adidas Prime X ebenfalls in der Kritik

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Abbildung: Eliud Kipchoge lief im Rahmen der Ineos 1:59-Challenge mit dem Nike Zoom Vaporfly © Markus Steinacher

Der Nike ZoomX Vaporfly verfügt laut Hersteller-Angaben über eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern, was ihn zumindest in Bezug auf seine "Kosten pro Kilometer" erträglicher erscheinen lässt. Jedenfalls haben Experten der IAAF diesen Laufschuh in seiner ersten Generation nach dem inoffziellen Marathon-Weltrekord von Eliud Kipchoge in Wien unter die Lupe genommen. Warum dieses Thema unter anderem so kritisch gesehen wird, ist der Umstand, dass viele Elite-Läufer bei Laufsport Ausrüstungs-Herstellern unter Vertrag stehen und sich den Laufschuh daher nicht aussuchen dürfen. Ein Laufschuh-Produzent, der seinen Athlethen keinen solchen Laufschuh bieten kann, hat somit einen um bis zu 4 Prozent gewichtigen Nachteil im Wettkampf, so die Experten-Meinung. Wobei den eigentlichen Nachteil ja "nur" der Athlet selbst hat und nicht der Produzent, der mit seinem Produkt nicht die Titelblätter von Medien schmückt. Jedenfalls bestätigt auch dieser Artikel im Stern, dass Experten den Hobbyläufer/innen von solchen Schuhen eher abraten.

Gesundheitliches Gefahrenpotenzial von Carbon-Laufschuhen

Carbon ist das neue Zauberwort, wenn es um schnelle Laufschuhe und neue Bestzeiten geht - soweit so gut! Aber kann es auch zu gesundheitlichen Problemen oder Verletzungen kommen? Ja, es kann und es gibt auch eine biomechanische Erklärung dafür. Das responsive Sohlenmaterial, in Verbindung mir der Form der Sohlen und den Carbon-Platten, sorgen für bislang unerreichte Hebelwirkungen und dynamische Kraftentwicklungen. Mit diesen "neuen" Kräften muss aber auch der Bewegungsapparat umgehen können. Ist das nicht der Fall, so steigt das Risiko für Überlastungen und Verletzungen am Bewegungsapparat exponentiell an. Nun stellt sich die Fragen, für wen es sich überhaupt auszahlt, ein solches Risiko in Kauf zu nehmen.

In diesem Runner's World Beitrag über Carbon-Laufschuhe wird unter anderem auch erklärt, welche Folgeerscheinungen durch die Nutzung von Carbon-Laufschuhen entstehen können. Durch die Konstruktion von Carbon-Laufschuhen und die Versteifung der Carbon-Mittelsohle wird die Beweglichkeit der Zehen-Gelenke eingeschränkt. So kann sich das Großzehen- Grundgelenk beim Abrollen nicht so beugen, wie es das eigentlich gewohnt ist und sollte. Dadurchz wird aber gleichzeitig die Achilles-Sehne und die Wadenmuskulatur der Beine stärker beansprucht. Diese Beanspruchung kann sich über das gesamte hintere Bein bis zum Gesäß hinauf auswirken. Speziell im hinteren Oberschenkel kann es dadurch auch zu Beschwerden kommen.

Carbon-Laufschuhe sind nicht für langsames Laufen gedacht

Wie bereits erwähnt, werden Achillessehne und Wadenmuskulatur durch die steife Sohle sehr stark beansprucht. Das Verletzungsrisiko für die im Vergleich zu afrikanischen Läufern genetisch bedingt kürzere Achillessehne von Mitteleuropäern ist sehr hoch. Physiologische Probleme seien vorprogrammiert, ist die Meinung zahlreicher Experten auf diesem Gebiet: „Laufschuhe mit Carbonelementen erfordern eine hohe Beratungskompetenz“. Gelingt das nicht, droht Carbon-Laufschuhen ein ähnliches Schicksal wie den Barfuß-Laufschuhen, denn auch die waren Aufgrund eines Hypes von vielen Läufern zu einem anderen Zweck verwendet worden, als dem, für den sie entwickelt wurden. Auch Asics informiert über die Gefahren im Umgang mit Carbon-Laufschuhen, was die Bedeutung dieses Themas unterstreicht.

Laufsport Ausrüstung: erschwinglich, langlebig und funktionell

Wenn man der Entwicklung im Laufschuh-Segment folgt, dann sind die essentiellen Eigenschaften von optimaler Laufsport Ausrüstung eigentlich in den Hintergrund verdrängt worden. Die hohen Kosten und geringe Langlebigkeit konnten in Wahrheit mit der nur geringen Innovation hinsichtlich Funktionalität nur geringfügig aufgewogen werden. Das Verhältnis von Preis und Leistung war in früheren Zeiten sicherlich besser, als es jetzt im Jahr 2022 ist. Aber es gibt auch positive Aspekte bei der aktuellen Laufsport Ausrüstung, die hier nicht fehlen dürfen. Bei der funktionellen Laufbekleidung hat es in den vergangenen Jahren einen echten Quantensprung gegeben. Die Materialen von Laufshirts und Laufjacken werden immer leichter, dünner und stylischer. Dieser Innovationssprung kostet natürlich auch. Eine schicke Mittelklasse-Laufjacke um rund € 200,- ist keine Seltenheit, teurer geht immer. Funktion, Form und Farbe im Einklang ist das #1 Patent-Rezept für stylische Laufkultur. Bei den Laufsport Accessiores wird auch immer mehr zusätzliches Equipment angeboten, wie zum Beispiel die Laufmaus, ein Gimmik, was automatisch durch eine bessere Körperhaltung ein schmerzfreies Laufen ermöglichen soll.

Im Grunde genommen wird bei den Produzenten an allen Ecken und Enden die Laufsport Ausrüstung optimiert und neue Trends ins Leben gerufen, um das Laufen zu verbessern, zu ökonomisieren und die Angebotsvielfalt stetig zu erhöhen. Schließlich hat sich der Laufsport in der breiten Masse zu einem Lifestyle entwickelt, der stets am Puls der Zeit mit neuen Innovationen bei den Kunden punkten soll. Ob sich solche Trends auszahlen, sei dahin gestellt. Denn auf der anderen Seite ist Laufen ja die "einfachste Sache der Welt". Rein in die Schuhe und raus in die Natur - so simpel kann es sein. Ob für diese Philosophie des Laufens sauteuere Hightech-Produkte erforderlich sind, kann ebenso in Frage gestellt werden. Aber solange der Konsument auf diesen Zug aufspringt, wird dieser Zug auch weiterhin mit voller Fahrt voraus in die Zukunft fahren. Wie haben die Menschen früher bereits Marathon laufen können, ohne entsprechende Ausrüstung? Wieso können arme Menschen in Afrika so schnell laufen, ohne entsprechendem Equipment? Die Antwort ist: Weil sie einfach von Natur aus laufen, einfach laufen, so wie es ihnen Gott / die Natur ermöglicht hat.

Natürlich ist es ein schönes Gefühl, wenn wir mit den neuesten Produkten unsere Laufrunde drehen können, aber erforderlich ist es nicht. Lassen Sie sich daher von den neuesten technischen Innovationen nicht gleich zu sehr beeindrucken. Warten Sie vielleicht auf den Abverkauf oder greifen Sie auf Auslaufprodukte der Vorjahres-Kollektion zu. Mit denen können Sie sicherlich genauso gut laufen und das mit einer erheblichen Entlastung Ihrer Geldbörse. Und manchmal ist es sogar dringend zu empfehlen, nicht gleich das neueste Produkt zu kaufen, sondern einmal abzuwarten, ob sich das Produkt bei anderen Läufern in der Praxis bewährt. Bei den Laufschuh-Modellen kommt es immer wieder zu "Verschlimmbesserungen" von Versionen etablierter Laufschuh-Modellen. Es kann durchaus sein, dass die neueste Version eines Laufschuhs nicht die Anforderungen des vorigen Modells erfüllt. Kaufen Sie daher Ihre Laufschuhe besser nicht online, sondern besuchen Sie einen Laufschuh-Fachhändler, lassen Sie sich beraten und testen Sie Ihren Wunsch-Laufschuh vor Ort. Das Gleiche gilt bei Laufsport Bekleidung. Probieren Sie Ausrüstung und testen Sie ob das Material Ihre Haut nicht aufscheuern kann, speziell im Schritt oder unter den Schultern, bei den Achseln. Speziell bei den Lauf-Rucksäcken kann es passieren, dass diese unter den Achseln Ihre Haut aufscheuern. Die optimale Laufsport Ausrüstung soll bequem und funktionell sein und Sie nicht verletzen.

Laufsport Tracking-Ausrüstung und GPS Sportuhren

Eine GPS Sportuhr ist mittlerweile ein kleines Wunderwerk der Technik und ein Alleskönner, vom Tracking bishin zur HRV- und Schlafmessung ist alles inkludiert. Verbunden mit Applikationen wie Strava, Relive, TrainingPeaks und Social Media-Plattformen ist man so transparent und connected wie niemals zuvor. Mit modernen GPS Sportuhren kann man auch bereits Rückschlüsse auf die Lauftechnik und Laufeffizienz ziehen. So wird mit einer Garmin Fenix 6 Pro beispielsweise die Schrittfrequenz und Bodenkontaktzeit beim Laufen erfasst.

Fortsetzung folgt ...


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