Skyrunning Weltrekord von Fernanda Maciel: Seven Summits Skyrunning Adventure auf den Mount Vinson in der Antarktis

Im Jahr 2022 fiel ein Skyrunning / Ultrarunning Weltrekord in der Antarktis. Beim Begriff Skyrunning ist es nicht ganz so einfach, in welche Sportkategorie man diese Art von Extremsport am besten zuordnet. Skyrunning zählt per Definition zum Bergsport (Methode des Abseilens), zum Berglauf / Trailrunning und zum Höhenbergsteigen. Die brasilianische Ultraläuferin Fernanda Maciel ist in unglaublich schneller Rekordzeit auf den Gipfel des Mount Vinson (höchster Berg der Antarktis mit einer Höhe von 4.892 Metern) in der Antarktis gelaufen. Die Gegend dort ist derartig unzugänglich und lebensfeindlich, dass es nicht einmal möglich ist, die exakte Höhe des Mount Vinson anzugeben. Es kursieren auch Gipfel-Angaben von 4.897 m, oder häufig auch noch mit 5.140  Metern über dem Meeresspiegel.

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Abbildung: Fernanda Maciel am 21. Dezember 2022 auf dem Weg zum Gipfel des Mount Vinson © Jordan Manoukian / Red Bull Content Pool

Der Mount Vinson - höchster Berg der Antarktis - zählt zu den berühmten Seven Summits der Welt

Der Mount Vinson liegt weniger als 1.200 km vom Südpol entfernt und erhebt sich 4.892 m über den Meeresspiegel. Aus geografischer Sicht ist der Mount Vinson der isolierteste Berg der berühmten Seven Summits, die höchsten Berge der sieben traditionell definierten Kontinente. Ohne Flora und Fauna liegt der Mount Vinson so weit südlich, dass es nur zwei Jahreszeiten gibt: Sommer: wenn die Sonne nie untergeht, und Winter: wenn sie nie aufgeht. Zu den Gefahren des Mount Vinson gehören brutale Temperaturen und extrem starke Winde. Kein Körperteil darf diesen extremen Witterungsverhältnissen ausgesetzt werden.

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Abbildung: Fernanda Maciel am 24. Dezember 2022 in der Antarktis © Jordan Manoukian / Red Bull Content Pool

Fernanda Maciel bestieg den höchsten Gipfel der Antarktis in einer Rekordzeit von 6 Stunden 40 Minuten

Die brasilianische Ultraläuferin Fernanda Maciel schrieb an Heiligabend 2022 Geschichte, als sie einen der legendären „Seven Summits“ in Weltrekord-Zeit in der lebensfeindlichen Umgebung der Antarktis bestieg – und alle bekannten früheren Bergsteiger mit der vermutlich ersten Besteigung des Gipfels im Laufen überflügelte - startete gleich darauf den waghalsigen und atemberaubenden Abstieg.

Für die Besteigung des Mount Vinson benötigt man normalerweise mindestens fünf bis sieben Tage, aber Fernanda Maciel war fest dazu entschlossen den höchsten Berg der Antarktis nonstop hinauf zu laufen - ein beispielloser Versuch.
 
Die 42-jährige, aus Minas Gerais stammende Brasilianerin, stellte zuvor bereits extreme Frauen-Weltrekorde auf, indem sie den Berg Aconcagua in Argentinien (6.962 m, 2016) und den Kilimandscharo in Tansania (5.895 m, 2017) hinauf und hinunter lief. Aber mit dem Lauf auf den Mount Vinson in der Antarktis stellte Fernanda Maciel einen Over All-Weltrekord auf, der sowohl Männer als auch Frauen umfasst.

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Abbildung: Fernanda Maciel in der Antarktis © Jordan Manoukian / Red Bull Content Pool

Als Fernanda Maciel um 11:30 Uhr Ortszeit, zusammen mit dem lokalen Bergführer und Läufer Sam Hennessey, das Vinson-Basislager verließ, betrug die Temperatur -25 Grad Celsius. Die brasilianische Extremläuferin musste ihre gesamte Ausrüstung, alle ihre Lebensmittel, Wasser und zusätzliche Kleidung, selbst tragen. Nach 9 zurück gelegten Kilometern tauschte sie ihre Laufschuhe gegen Bergstiefel und legte sich ihre Kletterausrüstung an. Die restliche Route auf den Gipfel des Mount Vinson beinhaltete lange Klettersteigpassagen mit Steigungen bis zu 55 Grad, darunter auch Passagen im Klettergrad D+ (D steht für „schwierig“).

Extreme Bedingungen auf dem Weg zum Gipfel des Mount Vinson

Der Aufstieg war alles andere als eine leichte Übung für die routinierte Ultraläuferin. Bei Temperaturen von bis zu -35 Grad Celsius musste Fernanda Maciel ein gebrochenes Steigeisen reparieren. Auf dem letzten, exponierten Berggrat litt sie nicht nur unter der gefürchteten Höhenkrankheit, sondern hatte auch Mühe, durch ihre gefrorene Brille zu sehen. Allen Herausforderungen zum Trotz schaffte sie es nicht nur in der Rekordzeit (der schnellsten bekannten Zeit) von 6 Stunden und 40 Minuten an die Spitze des Mount Vinson, sondern absolvierte die Rückkehr zum Basislager in weniger als der Hälfte der Zeit, was einer Gesamtzeit von 9 Stunden und 41 Minuten entspricht.

Zwei offizielle SkyRunning Weltrekorde (over all)

Sowohl die benötigte Zeit für die Gipfelbesteigung, als auch die Gesamtzeit bis zurück zum Basislager, gelten als offizielle Weltrekorde. Die Zeiten wurden per GPS dokumentiert und von SkyRunning World Records offiziell verifiziert.

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Abbildung: Fernanda Maciel © Jordan Manoukian / Red Bull Content Pool

Fernanda Maciel zu ihrem einzigartigen Erfolg: „Ich wusste, dass ich während meines Laufes zum Gipfel des Mount Vinson keine Minute anhalten konnte. Es ist eine ziemlich verrückte und schwierige Lauferfahrung, aber die Antarktis ist eine Umgebung von exquisiter Isolation und die Berge sind super mächtig. Ich liebe das Gefühl der Leistung und Kontemplation, das mir nur so hohe Berge geben können.“


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