Der Aberglaube im Fußball – bewirkt er Glück, Können oder gar beides?

Der Aberglaube spielt im Sport bekanntlich eine doch bedeutende Rolle, vor allem dann, wenn es um Sieg oder Niederlage geht. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, so werden wir feststellen, dass wir mit Sicherheit die eine oder andere abergläubische Routine bereits selbst entwickelt haben, die einzig und allein dazu dient, unsere Gewinnchancen irgendwie zu verbessern. Auch im Glücksspiel leben Spieler, die ihre Zeit an Slot-Automaten verbringen, von zahlreichen Mythen und Ritualen. Auch Sie wollen Ihre Gewinne heraufbeschwören wenn Sie zum Beispiel ihr Glück in „Lady Luck“ versuchen. Die gleichen abergläubischen Verhaltensmuster sehen wir bei Sportfans, die immer nur die gleichen „Glückstrikots“ tragen. Ganz zu schweigen von den vielen Athleten, die sich bewusst an die eigenen Riten halten.

Aberglaube im Fußball
Abbildung. Was hat ein Urinal mit Aberglauben im Fußball zu tun? Lesen Sie weiter ...

Wir alle wissen, dass Strategien, Training und Können auf jeden Fall notwendig sind um Spiele gewinnen zu können, aber im Sport kann aufgrund des Gewinndrucks auch psychologisch genau das Gegenteil erreicht werden. Daher brauchen die Sportler sehr oft gewisse Mechanismen, um in die richtige Stimmung bzw. Leistungsbereitschaft zu kommen um das Selbstvertrauen am Spieltag zu stärken. Aus diesem Grund können gewisse Rituale, egal wie verrückt oder ausgefallen diese sein mögen, den Spielern tatsächlich helfen, eine bessere Leistung im richtigen Moment zu erbringen. Unabhängig davon, ob der Aberglaube und die Riten im Sport den Spielern wirklich Glück bringen oder es ihnen einfach nur hilft, den Kopf frei zu bekommen, es ist auf jeden Fall die Mühe wert, wenn es wirklich helfen sollte, Spiele und Bewerbe zu gewinnen.

Der Kabinen-Aberglaube

Da die Spieler die Momente kurz vor einem Spiel in der Umkleidekabine verbringen, ist es nicht verwunderlich, dass hier viele unterschiedliche Rituale entstanden sind. So verriet John Terry 2016 in einem Interview einen besonders seltsamen Aberglauben, als er zugab, dass alle Chelsea-Spieler vor dem Spiel dasselbe Urinal benutzen.

Gesichtsbehaarung

In den USA ist es üblich, dass sich Fußballer während der Meisterschafts-Playoffs nicht rasieren. Es scheint eine seltsame Tradition zu sein, aber es ist bekannt, dass viele Sportteams darauf bestehen sich nicht zu rasieren, um das Teamgefühl aufrecht zu erhalten. Es gibt aber auf der anderen Seite einige Spieler, so wie der frühere Superleague-Stürmer Theofanis Gekas, der sich immer zwei Stunden vor jedem Spiel im Rahmen seines eigenen Rituals vor dem Spiel rasierte.

Ungewaschene Socken

Fans und Spieler sind dafür berüchtigt, dass sie bestimmte glückbringende Kleidungsstücke für längere Zeit nicht waschen wollen, solange die Siegesserie anhält. In diesem Fall sind zweifellos die ungewaschenen Socken die schlimmste aller denkbaren Möglichkeiten. Dies ist eine langjährige (aber eher übelriechende) Tradition, zu der sich im Laufe der Jahre schon zahlreiche Spieler bekannt haben.

Aufsparen

Während viele abergläubische Rituale außerhalb des Spielfelds stattfinden, manche während des Aufwärmens stattfinden, so finden einige sogar während des Spiels statt. So weigerte sich Gary Lineker beharrlich, vor dem Spiel während des Aufwärmens auf die Tore zu schießen, da er der Meinung war, er würde in diesem Fall "seine Tore verschwenden". Und wenn wir auf seine mehr als 300 Treffer blicken, so hat der mehrfache englische Fußballer des Jahres und Torschützenkönig der Fußball-WM 1986 wahrscheinlich gar nicht so unrecht gehabt.

Der Letzte auf dem Platz sein

In der langen Geschichte des Sports haben sehr oft unzählige Spieler darauf bestanden, als letzte aus dem Umkleideraum zu kommen und als letzte das Spielfeld zu betreten. Sie warten solange, bis wirklich kein anderer mehr hinter ihnen das Feld betritt. Dies kann natürlich auch problematisch werden, wie zum Beispiel, als Kolo Toure von Arsenal so lange mit dem Betreten des Platzes zuwartete, sodass seine Mannschaft gezwungen war, die zweite Halbzeit mit nur neun Spielern zu beginnen.

Glück oder Können: Welche Eigenschaft gewinnt nun Spiele?

Wenn Sie Ihr Fußballverständnis nur auf Aberglauben begründen, so werden Sie wahrscheinlich annehmen, dass es eigentlich nur um Glück geht und rein gar nichts mit Können zu tun hat. Aber so ist es natürlich nicht, denn die Profisportler trainieren hart um Spiele gewinnen zu können. Aber wenn es um die Psychologie im Sport geht, so kann es sicherlich nicht schaden ein wenig auf die eigenen Riten zu vertrauen um der „Göttin Fortuna“ ein wenig auf die Beine zu helfen. In diesem Fall heiligt der Zweck die Mittel.


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