eSports in Österreich

eSports wird immer populärer. Weltweit gibt es mittlerweile rund fünf Millionen registrierte Spieler. Das ist wohlgemerkt nur die Zahl derer, die offiziell registriert sind und an Turnieren teilnehmen. Diese Zahl erhöht sich mit Sicherheit noch einmal erheblich, wenn die große Dunkelziffer der Heim-Spieler mit dazu gerechnet werden.

eSports in Österreich

Einige Menschen mag dieser Trend zum eSport verwundern oder gar verunsichern. Denn wie bei jeder Veränderung gibt es auch beim Sport Traditionalisten, die den bisherigen Weg für den einzig Wahren halten. Niemand konnte sich vorstellen, dass Roulette, mit seinen Ursprüngen im 17. Jahrhundert, jemals online gespielt würde. Es schien außerhalb jeglicher Vorstellungskraft, dass ein Computer mal einen Menschen im Strategiespiel „Go“ schlagen würde. Ebenso undenkbar war die Tatsache, dass ein Fußballspiel auf der PlayStation Millionen von Zuschauern haben würde.

Österreich steht der Bewegung des eSport positiv gegenüber und gehört damit zu den Vorreitern in Europa

Bereits Ende 2007 gründete sich der eSport Verband Österreich (esvö). Der Verband will die Interessen des eSports bündeln und vertreten. Dabei erhält er Unterstützung vom Bundesministerium für Gesundheit, welches schon in der Gründungsphase beratend zur Seite stand. Der ESVÖ organisiert die österreichischen Meisterschaften im eSports und stellt die dafür notwendigen Schiedsrichter, die ebenfalls vom ESVÖ ausgebildet werden. Zudem bietet der Verband bundesweit LAN-Partys und Events an, auf denen sich Spieler treffen, austauschen und miteinander messen können. Der ESVÖ ist zuständig für alle Arten von eSports, angefangen bei klassischen Sportspielen, bis hin zu Ego-Shootern. Warum Esports immer wichtiger wird liegt nun klar und deutlich auf der Hand.

FIFA eSport-Bundesliga

Im Jahr 2017 startet in Österreich zum ersten Mal die FIFA eSport-Bundesliga. Dabei treten die Vereine der österreichischen Fußball-Bundesliga gegeneinander an. Diesmal aber nicht auf dem echten, sondern auf dem virtuellen Rasen. Fans aller Vereine sind dazu aufgerufen, sich anzumelden und ihre Mannschaft zu vertreten. Dabei wird es mehrere Vorrunden geben, in der die besten Spieler ausgewählt werden. Im großen Finale treten dann die besten E-Gamer der Vereine gegeneinander an und versuchen, für ihren jeweiligen Verein die Meisterschaft zu gewinnen.

Mannschaften in anderen Ländern sind hier sogar noch weiter. Sie müssen nicht mehr für jedes Turnier die besten Spieler rekrutieren, sondern haben schon eine bestehende eSports-Mannschaft, die alle Turniere bestreitet. Paris Saint-Germain, Real Madrid und der FC Schalke 04 gehören zu den Teams mit so einem eigenen eSports-Team. Wenn man liest, dass schon klassische Sportvereine eigene Abteilungen und Mannschaften für eSports haben, kommt natürlich eine Frage auf: Wird eSports den traditionellen Sport ablösen? Das gesamte Leben scheint sich ja mehr und mehr ins Digitale zu bewegen.

Diese Frage kann aber wohl mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden. eSports wird den klassischen Sport niemals ersetzen. Sportliche Wettkämpfe haben eine Jahrtausende lange Tradition. Der Wettkampf zwischen Menschen begeisterte schon die Höhlenmenschen, wie frühe Felszeichnungen zeigen. Diese Begeisterung wird auch dann noch bestehen, wenn alle Sportarten virtuell nachgespielt werden können. Interessanter ist indes die Frage, wie sich die Professionalisierung des E-Sports auf die Vermarktung von klassischen Sportarten auswirken wird. Dabei muss Vermarktung in zwei Bereiche geteilt werden. Das klassische Sponsoring auf der einen Seite und die Vermarktung des Live-Ereignisses auf der anderen.

Budgets von Online-Aktivitäten im Sport

Beim klassischen Sponsoring ist zu beobachten, dass immer mehr Gelder in Online-Aktivitäten gegeben werden. Jeder professionelle Fußballverein hat eine eigene Social Media-, Neue Medien- oder Digital-Abteilung. Diese sind für die digitale Kommunikation, aber auch für neue Werbemöglichkeiten zuständig. Indem die Vereine das klassische Sponsoring um Online-Komponenten erweitern, versuchen sie, die Sponsorengelder im Verein zu halten. Dieser Ansatz ist sehr schlau und absolut zeitgemäß. Wenn der Verein dazu noch eine eigene eSports-Mannschaft hat, bietet er dem Sponsor viele interessante Möglichkeiten für Werbung. Es macht aus Marketingsicht also Sinn, eine eigene eSports-Mannschaft in den Klubs aufzubauen.

Auch für die Live-Events hat dies Vorteile. Über die Identifikation mit einer eSports-Mannschaft, wie zum Beispiel Real Madrid, kann der junge Fan auch an den richtigen Sport herangeführt werden. Der Weg geht dann vom eSports- zum Live-Sport-Fan. Damit füllt der Verein seine Stadien, was wiederum zur Popularität und damit zu höheren Werbeeinnahmen führt. Betrachtet man diese Entwicklungen, werden am Ende wohl die Vereine in der Vermarktung die Nase vorne haben, die den Mix zwischen eSports und Live-Sport am besten kombinieren können.

 

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