Chrigel Maurer erreicht das Ziel in Zell am See in nur sechs Tagen und sechs Stunden: die schnellste Zeit, die jemals in der 20-jährigen Geschichte von Red Bull X-Alps gemessen wurde. Der Steirer Simon Oberrauner kämpft nach wie vor im Spitzenfeld um einen Podestplatz. Sein Landsmann Thomas Friedrich befindet sich momentan noch unter den Top 10, der Salzburger Paul Guschlbauer um Platz Dreizehn. Die Steirerin Elisabeth Egger könnte als erste Frau überhaupt das Ziel von Red Bull X-Alps erreichen.
Red Bull X-Alps 2023: Rekordverdächtiger achter Red Bull X-Alps Sieg für Maurer
Chrigel Maurer (SUI1) setzte seine Siegesserie beim härtesten Abenteuerrennen der Welt fort und holte sich den Titel zum achten Mal - und das in der schnellsten Zeit in der 20-jährigen Geschichte des Rennens. Der 40-jährige Athlet kam nach sechs Tagen, sechs Stunden und einer Minute nach einem außergewöhnlichen Rennen, das ihn wie nie zuvor herausforderte, ins Ziel: „Es ist unglaublich, nach so kurzer Zeit und einigen herausfordernden Momenten hier zu sein. Als ich zusammen mit meinem Team den Hauptkamm überquerte, war das unglaublich.“
Die Führung wechselte während des gesamten Rennens mehrmals zwischen verschiedenen Athleten, doch am Ende war es der Schweizer, der sich in den letzten Tagen einen Vorsprung erarbeitete. Laut dem ehemaligen Red Bull X-Alps Athleten und Rennreporter Gavin McClurg war es Maurers Fähigkeit, in den letzten Tagen Ruhe und Gelassenheit zu bewahren, die ihn seine engsten Konkurrenten Damien Lacaze (FRA2) und Maxime Pinot (FRA1) abhängen ließ. „Er hat wieder einmal bewiesen, dass er in den Bergen, in freiem Gelände, einfach die besten Entscheidungen trifft und der Beste der Welt ist - Punkt.“
Er sei auch ein erstaunlich fitter Bergsportler mit einem natürlichen Gespür für die besten strategischen Routenentscheidungen, sagt Renndirektor Ferdinand Vogel: „Zunächst möchte ich Maurer zu einer weiteren herausragenden Leistung gratulieren. Das war wieder einmal eine unglaubliche Perfomance! Er entscheidet aus dem Bauch heraus und sein Instinkt ist unglaublich gut, weil er einfach so viel Erfahrung hat und sich auch auf jede Situation vorbereitet.“
Alle Augen richten sich nun auf den Kampf um Platz zwei und drei, wo vier Athleten innerhalb weniger Kilometer um die Position kämpfen: Patrick von Känel (SUI2), Pal Takats (HUN), Damien Lacaze (FRA2), Maxime Pinot (FRA1) und Simon Oberrauner (AUT1), mit einigen anderen nicht weit dahinter. Vor allem der Steirer Simon Oberrauner zeigt sich erneut in sehr guter Form, und mischt nach wie vor im Kampf um die Podiumsplätze mit.
Thomas Friedrich (AUT 3) und Paul Guschlbauer (AUT 2) befinden sich momentan ebenfalls auf guten Plätzen im Kampf um die Top 10. Währenddessen versucht die Steierin Elisabeth Egger (AUT4) als erste weibliche Athletin in der Geschichte von Red Bull X-Alps ins Ziel zu kommen. „Ihr persönliches Ziel in diesem Rennen war es, den Mont Blanc zu erreichen, aber jetzt geht es darum, ins Ziel zu kommen“, fügt Vogel hinzu. Es bleibt spannend, wann die Österreicher:innen heimischen Boden unter den Füßen erreichen werden.
Drei Österreicher erreichen unter den Top 15 das Ziel
Emotionale Szenen in Zell am See, als eine Rekordzahl von Athleten das Ziel erreicht, nachdem sie 1.223 km um die Alpen gewandert und geflogen sind. Drei der vier österreichischen Athlet:innen haben es unter die Top 15 geschafft. Das hat es in der Geschichte von Red Bull X-Alps noch nie gegeben. Heute kamen Dutzende Athleten ins Ziel, nur einen Tag nachdem Chrigel Maurer (SUI1) seinen achten Sieg errungen hatte. Für die Zuschauer und Touristen war es ein aufregendes Spektakel, als die Athleten nacheinander auf dem schwimmenden Floß landeten. Für sie war es das Ende einer außergewöhnlichen und herausfordernden 1.223 km langen Odyssee durch die Alpen, die erst vor einer Woche in Kitzbühel-Kirchberg begann.
Gestern Abend zogen 21 Athleten den Night Pass und konnten so die Nacht durchwandern, um das Ziel zu erreichen. An der Spitze lieferten sich Damien Lacaze (FRA2), Maxime Pinot (FRA1), Pal Takats (HUN) und Patrick von Känel (SUI2) einen erbitterten Kampf um den zweiten und dritten Platz. Durch einen letzten Flug mit Landung kurz vor dem offiziellen Flugverbot um 21:00 Uhr, konnte sich Lacaze einen entscheidenden Vorsprung sichern. Über Nacht legte er 80 km zurück und erklomm 2.200 Höhenmeter. Er erreichte den letzten Turnpoint Schmittenhöhe kurz nach 03:00 Uhr. Anstatt mit dem Abstieg um 06:00 Uhr zu warten und zu riskieren, von Pinot eingeholt zu werden, stieg er zu Fuß ab. Da das Rennen erst zu Ende ist, wenn die Athleten am Floß sind, schwamm Lacaze dorthin, um mit einer Zeit von 6d 18h 5m offiziell den zweiten Platz zu belegen. Pinot erreichte das Ziel innerhalb einer Stunde, mit einer offiziellen Zeit von 6d 18h 47m. Es war ein bemerkenswertes Comeback für den französischen Athleten, der aus der Rangliste herauszufallen drohte.
Als erster Österreicher erreichte Simon Oberrauner, der Dritte von 2021, das Ziel. Er landete als sechster nach 6 Tagen und 21 Stunden auf dem Floss inmitten des Zeller Sees. Der 32-jährige Steirer ließ es sich auch nicht nehmen für seine Freundin, die auf dem Ziel-Floss auf ihn wartete, ein „Herz“ in die Luft zu fliegen. „Ich bin jetzt einmal richtig erleichtert, dass alles geklappt hat und ich jetzt sicher hier angekommen bin. Hochs und Tiefs lagen oft sehr nah beieinander, weil wir zum Beispiel vorgestern irrsinnig weit geflogen sind, bei sehr schwierigen und herausfordernden Bedingungen. Das ist einerseits super, weil man gut voran kommt, aber andererseits denkt man sich, gehe ich zu viel Risiko ein, bin ich noch sicher? Das ist immer schwer diese Linie zu finden. Aber jetzt fühle ich mich super und bin extrem happy, dass ich im Ziel bin“, zeigt er sich überglücklich von seinem Spitzen-Ergebnis beim diesjährigen Red Bull X-Alps.
Sein Landsmann Thomas Friedrich folgte auf Rang 11, mit einer Finisherzeit von exakt 7 Tagen. „Es ist wirklich verrückt, ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich es das erste Mal ins Ziel geschafft habe. Es ist wirklich ein unglaubliches Gefühl jetzt hier zu stehen und es geschafft zu haben. Es war immer einer meiner größten Träume Red Bull X-Alps zu finishen, und ich freue mich so, dass ich es jetzt geschafft habe“, zeigt sich der mit 22 Jahren, jüngste Teilnehmer des Feldes überglücklich.
Kurz darauf landete auch Red Bull X-Alps Routinier Paul Guschlbauer treffsicher auf dem Floss. Der Wahl-Salzburger belegte schlussendlich den 13. Rang nach abenteuerlichen 7 Tagen und 1 Stunde. „Das Wetter war wirklich nicht immer einfach, zwar schön, aber sehr anspruchsvoll zum Fliegen. Aber eines ist sicher, so krass wie dieses Jahr wars noch nie, sei es von der Geschwindigkeit und vom Niveau. Aber ich bin mehr als happy, dass ich es ins Ziel geschafft habe“, zeigt sich Guschlbauer mit seinem siebten Red Bull X-Alps Abenteuer mehr als zufrieden.
Über das Red Bull X-Alps Adventure Rennen
Das härteste Adventure Rennen der Welt startet am 11. Juni 2023. Die Region Kitzbühel - Kirchberg, die für das Hahnenkammrennen berühmt ist, bereitet sich derzeit auf ein weiteres legendäres Rennen vor: Red Bull X-Alps. 32 Athleten:innen aus 18 Ländern treffen derzeit die letzten Vorbereitungen, bevor das Rennen am 11. Juni 2023 startet. Mit dabei sind auch vier österreichische Teilnehmer:innen, unter ihnen erstmals auch eine Dame.
Abbildung: Thomas Friedrich © zooom | Felix Woelk | Red Bull Content Pool
Red Bull X-Alps ist ein 1.223 km langer Hike-and-Fly-Wettkampf durch fünf Länder, bei dem die Athleten:innen 12 Tage laufen, wandern, klettern und fliegen, um die höchsten Gipfel der Alpen zu überqueren. Der auch als das härteste Abenteuerrennen der Welt bekannte Hike & Fly Bewerb findet alle zwei Jahre statt. Die diesjährige Strecke ist ein Rundkurs um die Alpen, der in Kitzbühel - Kirchberg beginnt, in Zell am See endet und die höchsten Berge Deutschlands, der Schweiz, Frankreichs und Italiens passiert. Die heurige Edition feiert das 20-jährige Jubiläum.
Die körperlichen Anforderungen des Rennens sind enorm - es ist nicht ungewöhnlich, dass die Red Bull X-Alps Athlet:innen an einem Tag 100 km wandern und 4.000 Höhenmeter überwinden. Alle Augen werden auf den siebenfachen Schweizer Champion Chrigel Maurer gerichtet sein, um zu sehen, ob er seine Führung angesichts der starken Konkurrenz aufrechterhalten kann. „Es ist ein hartes Abenteuer“, ist sich der Schweizer auch nach sieben Siegen noch bewusst.
Abbildung: Paul Guschlbauer and Simon Oberrauner © Lukas Pilz | Red Bull Content Pool
Österreich ist mit vier Athlet:innen bei den Red Bull X-Alps 2023 vertreten
Bei dieser Ausgabe sind vier Frauen am Start, unter ihnen erstmals auch eine Österreicherin, die bis dato als Supporterin bei Red Bull X-Alps mit dabei war und heuer erstmals selbst als Athletin am Start steht. „Es gibt einige große Bergketten zu überqueren, es wird also eine ziemliche Herausforderung“, zeigt die Rookie-Athletin Elisabeth Egger Respekt vor der anspruchsvollen Route. „Momentan sind wir noch mit vielen letzten organisatorischen Vorbereitungen beschäftigt. Zudem bin ich jetzt noch bei der Weltmeisterschaft in Frankreich, bevor es dann direkt zu Red Bull X-Alps geht. Das Training läuft aber sehr gut, ich bin körperlich gut unterwegs, die letzten zwei Wochen vor dem Rennen wird noch mal runtergefahren, damit ich dann mit vollen Energiereserven ins Rennen starten kann. Und vielleicht erreicht 2023 das erste Mal eine Frau das Ziel“, zeigt sich die Steirerin motiviert für ihren ersten Red Bull X-Alps Antritt.
Der Abenteueraspekt des Rennens ist es, der viele Athleten Jahr für Jahr wieder anlockt, so auch Paul Guschlbauer, der bereits sechsmal teilgenommen hat und viermal auf dem Podium stand. „Es ist das, was ich am liebsten tue", schwärmt der Wahl-Salzburger. „Ich liebe es zu fliegen und zu wandern. Ich liebe den Renncharakter, und den Abenteueraspekt“. Neben Elisabeth Egger und Paul Guschlbauer stellen sich auch noch deren, ebenfalls aus der Steiermark stammende Landsleute, Simon Oberrauner und Thomas Friedrich dem härtesten Abenteuerrennen der Welt.
Neue Red Bull X-Alps Route verspricht neue Herausforderungen
Abbildung: Die Route der Red Bull X-Alps 2023 © Zooom Productions | Red Bull Content Pool
Das Niveau hat sich in den letzten Jahren drastisch erhöht, da sie nun das Training und die Vorbereitung sehr professionell angehen. „Das Niveau steigt jedes Jahr aufs Neue, es ist unglaublich“, so der achtfache Veteran Tom de Dorlodot, der 2007 zum ersten Mal antrat. „Dieses Jahr wird sehr aufregend werden. Es ist das ultimative Abenteuer“, fügt der Belgier hinzu. „Dieses Jahr ist nicht nur eine Jubiläumsausgabe, sondern verspricht auch eine der aufregendsten zu werden", sagt Ulrich Grill, Mitbegründer des Rennens. „Die Route wird die Athleten körperlich und geistig maximal fordern. Wir haben einen neuen Startort in Kitzbühel - Kirchberg. Es gibt 15 Turnpoints, die über einige der höchsten Berge der Alpen verteilt sind. Außerdem gibt es eine verpflichtende Klettersteigpassage. Wir haben auch einhochmodernes Zuschauererlebnis für die Fans und Zuschauer geschaffen, die jede Minute der Action über das Live Tracking verfolgen können.“
Red Bull X-Alps Programm
Red Bull X-Alps startet mit einem eintägigen Prolog in Kirchberg am Donnerstag, den 8. Juni 2023 um 11:00 Uhr. Das Hauptrennen beginnt am Sonntag, den 11. Juni 2023 um 11:30 Uhr. Das Rennen dauert 12 Tage, bis 23. Juni 2023. Dank des hochmodernen Live-Trackings, mit dem die Fans das Rennen hautnah mitverfolgen und sich sogar in das Cockpit mit 3D-Pilotenperspektive begeben können, könnte das Rennen für die Zuschauer nicht spannender sein. Das Geschehen kann live über das Live Tracking auf redbullxalps.com mitverfolgt werden.
Allgemeines über Red Bull X-Alps
Red Bull X-Alps ist das härteste Abenteuerrennen der Welt. Um die 32 Weltklasseathlet:innen liefern sich ein zweiwöchiges Kopf-an-Kopf-Rennen bei dem sie täglich bis zu 150km zu Fuß oder mit dem Gleitschirm zurücklegen und dabei festgelegte Turnpoints auf den höchsten Bergen der Alpen sowie in berühmten Urlaubsorten passieren müssen. Da die Athleten:innen oft bis zu 4.000 Höhenmeter pro Tag überwinden und mehr als hundert Kilometer zu Fuß zurücklegen, ist das Rennen nicht nur ein Test ihrer körperlichen Ausdauer, sondern auch für ihr fliegerisches Können. Red Bull X-Alps ist der ultimative Test für Körper und Geist und ist ausschließlich für die besten Gleitschirmpiloten:innen und Abenteuersportler:innen der Welt.
Red Bull X-Alps wurde 2003 von Ulrich Grill und dem mittlerweile verstorbenen Abenteurer Hannes Arch gegründet und findet alle zwei Jahre statt. Das Rennen im Jahr 2023 markiert den 20. Jahrestag der ersten Edition. Seit 2009 gewann der Schweizer Christian Maurer, oder auch „Chrigel the Eagle“ wie er von den Fans genannt wird, jede Ausgabe. Red Bull X-Alps ist wie geschaffen für Zuschauer:innen und Fans, die das Rennen online verfolgen. Das Herzstück des Abenteuers ist das Live Tracking. Dadurch können Fans alle Ereignisse und Höhepunkte des Rennens von überall und in Echtzeit verfolgen.