So unterscheidet sich österreichischer Profi-Fußball von seinen Nachbarländern

Im Gegensatz zu seinen Nachbarn Deutschland oder Italien, sind österreichische Fußballmannschaften eher unbekannt. Aber das mag nichts heißen. Auch in Österreich gibt es Profi Fußball; nämlich die Bundesliga, die es schon seit 1911/12 gibt. In ihren frühen Anfängen durften bei der Bundesliga nur Teams von Wien und zeitweise auch Niederösterreich mitspielen. Das änderte sich später, wie wir alle wissen, denn jetzt ist die österreichische Bundesliga offen für alle landesweiten Mannschaften. Dabei treten 12 Teams in 22 Spielen gegeneinander an und kämpfen um den Sieg. Nach diesen ersten Spieltagen werden die Mannschaften in zwei Gruppen aufgeteilt, die oberen sechs und die unteren sechs. So geht das Rennen um den ultimativen Sieg und internationale Startplätze stetig weiter, bis der Beste unter allen determiniert ist. Der Verlierer der unteren sechs steigt ab. Auch hier gibt es schon Unterschiede zum deutschen Profi Fußball. In Deutschland sind es insgesamt 18 Vereine, die in der Hin- und Rückrunde jeweils zweimal gegeneinander antreten. Somit ergibt sich ein Spielplan von 34 Spieltagen. Die Mannschaft, die am Ende am ersten Platz steht, erhält den Titel „Deutscher Fußballmeister“ für ein Jahr. Wo in Österreich nur das allerletzte Team in die zweite Klasse des Fußballs absteigt, müssen in Deutschland gleich zwei absteigen.

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Abbildung: Österreich's erfolgreichster Fußballclub: Red Bull Salzburg

Ähnlich wie bei der Bundesliga wurde auch dem Nationalteam Österreichs wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Da Österreich ein Land ist, das sehr auf Wintersport ausgerichtet ist, hatte es mit dem Fußball selten was zu tun, auch im internationalen Bereich. Dies ändert sich aber stetig und die Bundesliga sowie das Nationalteam werden immer bekannter. Das ist auch den Erfolgen der Mannschaften zuzuschreiben, die inzwischen bereits weit zurückliegen, vor allem im Nationalteam und bei dem Europacup (der letzte Podiumsplatz war 1955/60). Aber dennoch waren sie da und haben dem österreichischen Profi Fußball vorangetrieben und zu Bekanntheit verholfen. Wenn man sich ein weiteres österreichisches Nachbarland anschaut, z. B. Italien, so zeigt sich vor allem auch, dass die Geografie eines Landes einen großen Einfluss auf betriebene Sportarten hat. Italien, das typische Urlaubs- und Sommerland, war auch im Fußball immer vorne dabei. Nicht so in den Wintersportarten. Inzwischen sind solche geografischen Einflüsse etwas zurückgegangen, denn die Sportler haben meist die Möglichkeit, in andere Länder zu reisen, um dort zu trainieren, falls es nötig ist. Außerdem sind die Sommermonate auch in Österreich wärmer geworden, sodass ein Fußballtraining kein Problem mehr darstellt.

Neben den Mannschaften sind auch einzelne Spieler wichtig, wenn es um Fußball geht. Hier liegen österreichische Erfolgsgeschichten einige Jahre zurück, denn berühmte Spieler, Torwarte und Trainer waren in den 50er Jahren aktiv, wie z. B. Robert Sara und Gerhard Hanappi. Eingefleischte Fußballfans werden sie kennen. Natürlich gibt es auch jüngere, erfolgreiche, österreichische Fußballspieler. Oftmals sind sie aber so talentiert, dass sie von anderen Mannschaften angekauft werden, wie z. B. David Alaba. Er spielt inzwischen erfolgreich mit dem FC Bayern München und hat dort schon viele Siege eingeholt. Wenn es aber Zeit für internationalen Fußball ist, kehrt er zurück zu seinem Heimatland und trainiert mit der österreichischen Nationalmannschaft. Als österreichischer Trainer ist in internationalen Kreisen vor allem Ernst Happel bekannt. Er gewann bereits den Europapokal und wurde mit der niederländischen Nationalmannschaft Vizemeister.

ernst happel stadion
Abbildung: Das Ernst Happel Stadion in 1020 Wien

Wer sich also für österreichischen oder internationalen Fußball interessiert, sollte besonders in den Sommermonaten danach Ausschau halten. Die Partien werden sowohl im Internet als auch im Fernsehen übertragen und können so verfolgt werden, da zurzeit kein Stadionbesuch möglich ist. Viele Sportbegeisterte sind auch wetteifrige, die bei Spielen gerne etwas von ihrem Zuhause aus riskieren. Österreich ist bei vielen dafür bekannt, dass es etwas altmodisch und traditionell hergeht. Das gilt zudem für Buchmacher und Wetteinsätze, die in Österreich gerne in analoger Form und tatsächlichen Wettstuben platziert werden. Aber auch in diesem Bereich gibt es Entwicklungen, denn inzwischen gibt es unzählige Möglichkeiten, online Wetten zu setzen.

Interessierte sollten sich also nach den nächsten Spielen umschauen, damit sie ihre Chancen nicht verpassen und das beste aus österreichischem Fußball machen, der verglichen mit seinen Nachbarländern in etwa wie der kleine Bruder scheint, aber dennoch nicht uninteressant ist. Und vielleicht liegt der Reiz des österreichischen Fußballs genau darin, dass er noch unbekannt und stetig im Wachsen ist. Das bedeutet, dass es mehr Spielraum für Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten gibt, die, wenn sie richtig genutzt werden, einen großen Unterschied machen können.


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