Die Transfersaga um den norwegischen Superstürmer Erling Haaland geht in die nächste Runde. Nachdem sein Berater Mino Raiola erst vor Kurzem äußerte, dass ein Wechsel aus Dortmund zu einem internationalen Topclub im Sommer 2022 sehr wahrscheinlich ist, ruderte er in einem Interview mit dem niederländischen Radio-Sender „NOS“ zurück. Er sagte, sein Klient habe alle Zeit der Welt und könnte auf jeden Club warten. Gäbe es im Sommer kein passendes Angebot von einem Wunschverein des Goalgetters, sei auch ein Verbleib über den Sommer hinaus möglich.
Zwar schürt die Aussage des Superagenten Raiola bei den Fans der Dortmunder und der Bundesliga Hoffnungen, doch sollte man auf die Aussagen des Beraters nicht viel geben. Er äußert sich regelmäßig über seine Klienten und ändert dabei seine Meinung fast täglich. Dabei handelt es sich wohl um taktisches Kalkül. So könnte die neuerliche Aussage auch nur dazu dienen, ein Werben um eine Verpflichtung Haalands in der Winterpause zu generieren.
Für den BVB wäre der Abgang Haalands ein harter Schlag, doch müssen sich die Borussen damit abfinden, dass der große Norweger bald den Verein verlassen wird. Er hat den Traum, jedes Jahr um den Champions League Titel zu kämpfen und will sich dabei fürstlich entlohnen lassen. Dabei kann Dortmund das Gehalt, welches Haaland und seine Berater für seinen neuen Vertrag anstreben, kaum stemmen. Da der blonde Mittelstürmer wohl sowieso bald die Schwarzgelben verlassen möchte, muss sich sein Verein aus wirtschaftlicher Sicht wohl mit einem Verkauf Haalands in der Winterpause auseinandersetzen.
Da der Torgarant der Dortmunder laut übereinstimmenden Medienberichten eine Ausstiegsklausel, die ihm einen Wechsel für eine festgeschriebene Ablösesumme von rund 75 Millionen Euro besitzt, scheint ein Verkauf finanziell sinnvoll. Die Transferperiode ist die letzte Möglichkeit, Haaland für mehr als die festgesetzte Ablösesumme zu veräußern und der Offensivmann ist aktuell wohl deutlich mehr Wert. Die stets gut informierte Fußballplattform Transfermarkt.de schätzt seinen aktuellen Marktwert auf 150 Millionen Euro.
Da Dortmund zum Ende der Hinrunde den Anschluss an die Bayern verloren hat und laut bwin Sportwetten kaum noch eine Chance auf den Meistertitel hat, spekulieren viele, Haaland könnte schon im Winter die Bundesliga verlassen. Da er nach einem Wechsel auch für seinen neuen Verein in der Champions League spielberechtigt wäre, könnten große Vereine wie Manchester City oder Real Madrid die Geldbörse ganz weit öffnen, um nach der Winterpause mit Haaland um den wichtigsten Titel im Fußballbusiness zu kämpfen. Dem wäre der junge Norweger wohl auch nicht abgeneigt.
Ein möglicher Abgang Haalands muss sich für den BVB aber sportlich und wirtschaftlich rechnen. Dortmund müsste im Winter einen Spieler verpflichten, der Haalands Position einnimmt und gut genug ist, um den zweiten Platz in der Bundesliga zu sichern und die Titel in der Europa League und den DFB-Pokal mitzuspielen. Ein solcher Spieler ist wohl nicht billig zu haben und so wird der BVB im Winter sicher nur schwach, wenn die Ablösesumme Haalands deutlich über 100 Millionen Euro liegt.
Den Aussagen Raiolas und den Einschätzungen der Experten ist zu entnehmen, dass nichts sicher ist. Weder ein Wechsel schon in der Winterpause noch ein Verbleib über den Sommer 2022 in Dortmund sind auszuschließen.