Wie die Red Bull Salzburg Academy die österreichische Nationalmannschaft revolutionierte

Der österreichische Fußball-Nachwuchs hat sich bisher nur für drei Turniere qualifiziert: die Weltmeisterschaft 1998 und zwei Ausgaben der Euro 2008 (die sie gemeinsam mit der Schweiz ausrichteten) und 2016. Sie enttäuschten jedes Mal und kamen nicht über die Gruppenphase hinaus. In den letzten zehn Jahren hat sich das Schicksal Österreichs jedoch schlagartig geändert, sowohl auf nationalem als auch auf internationalem Niveau.

Die österreichische Red Bull Salzburg Academy

Die Qualifikation für die Europameisterschaft 2021 wurde auf überzeugende Art und Weise gemeistert, wobei Österreich sechs seiner zehn Spiele gewinnen konnte. Die Verschiebung des Turniers könnte sich als Segen erweisen, denn so haben einige der jüngeren Spieler mehr Zeit, sich vorzubereiten und ihre Fähigkeiten zu verbessern.

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Abbildung: Die Red Bull Salzburg Academy

Der Grund dafür ist der Aufstieg von Red Bull Salzburg, die sich mit den Millioneninvestitionen des weltberühmten Energy-Drink-Konzerns zu einer dominierenden Mannschaft entwickelt haben. Im September 2014 wurde die Akademie nach 21 Monaten Bauzeit endlich eröffnet. Eine hochmoderne Anlage mit sechs Außenplätzen, einem Hallenplatz, Trainingseinrichtungen, einem Fitnessstudio und einem 360-Grad SoccerBot360. Einige der innovativsten Aspekte dieser Akademie sind die Anti-Schwerkraft-Laufbahn, die das Körpergewicht eines Läufers um 80% reduziert, während er versucht zu sprinten, sowie das Local Positioning Measurement (LPM) System, das genaueste Tracking-System im Sport, das Daten über die Positionen der Spieler sowie biometrische Informationen aufnimmt. Mit moderner Technologie in der Anlage erhalten die jungen Spieler und Trainer Zugang zu entscheidenden Daten, die helfen können, Stärken und Schwächen in ihrem Spiel zu identifizieren.

Seit der Eröffnung der Akademie haben die Junioren von Red Bull Salzburg bereits großartige Erfolge erzielt. Im Jahr 2017 schlug die Jugendmannschaft von Red Bull Salzburg, die einige der besten Nachwuchsspieler der Welt in ihren Reihen hat, auf dem Weg zum Gewinn der UEFA Youth League Mannschaften wie Manchester City, Paris Saint-Germain, Barcelona und Benfica - einer der größten Erfolge für den Verein seit der Übernahme durch Red Bull.

Wie sich diese Revolution auf den Rest ausgewirkt hat

Abseits von Salzburg sind in letzter Zeit auch andere österreichische Vereine aufgestiegen, allen voran der LASK Linz. Der LASK, der noch bis 2014 in der dritten Liga spielte und ein Jahr zuvor fast in Konkurs gegangen wäre, führt nun die österreichische Bundesliga an und ist eine massive Bedrohung für Red Bull Salzburgs heimische Dominanz.

In der letzten Saison qualifizierten sie sich für den europäischen Fußball und spielten im Achtelfinale der Europa League gegen Manchester United und wenn es gut läuft, könnten sie nächste Saison in der Champions League spielen. Der Aufstieg ging einher mit der Entwicklung von talentierten Österreichern wie Reinhold Ranftl und Thomas Goiginger, die beide im November letzten Jahres ihr Debüt in der Nationalmannschaft gaben.

Nach der bekannten Vertragsverlängerung von Franco Foda, hat der Nationaltrainer jetzt viele Optionen. Zu der Erfahrung von Routiniers wie David Alaba, Marko Arnautović und Stefan Illsanker (ebenfalls früher bei Salzburg und Leipzig) gesellen sich nun einige wunderbare junge Spieler, und angesichts der Tatsache, dass Österreich in letzter Zeit brillante junge Fußballer hervorgebracht hat, sind sie für die Zukunft in guten Händen. Sollten Schlager und Laimer in der nächsten Saison ihre Form weiter steigern, ist es gut möglich, dass Österreich seine 31-jährige Wartezeit auf einen Sieg bei einer großen Endrunde im nächsten Sommer beenden wird.

In ihrer Gruppe befinden sich die Niederlande, die Ukraine und Nordmazedonien. In Anbetracht der Tatsache, dass sich vier der sechs drittplatzierten Mannschaften für die K.O.-Runde qualifizieren, wird sich Österreich sicherlich gute Chancen ausrechnen, in die zweite Runde einzuziehen.

Wenn Österreich die Erfahrungen aus der Europameisterschaft mit in die WM-Qualifikation nehmen kann, dann scheint eine Rückkehr zum prestigeträchtigsten Turnier des Fußballs zum ersten Mal seit 1998 möglich zu sein. Im Moment ist dieser Traum noch in weiter Ferne, aber eines ist sicher: das Land ist auf dem richtigen Weg zum Ruhm.


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