Red Bull Salzburg und der Fluch des Erfolges

Red Bull Salzburg kann in der Österreichischen Bundesliga auf einen unglaublichen Erfolgslauf verweisen. In den letzten 15 Jahren hat der Verein nicht weniger als elf Meistertitel geholt, in der laufenden Saison können die Bullen das Dutzend voll machen. Damit nicht genug wäre dies nun schon der achte Titel in Folge. Dafür verantwortlich ist nicht nur Hauptsponsor und dessen finanzielle Potenz, sondern auch ein höchst erfolgreiches Scouting bei den Spielern und den Trainern. Der aktuelle Trainer Jesse Marsch ist nun in den Blickpunkt anderer Vereine gerückt. Gut möglich, dass er den alten und möglicherweise neuen Meister am Saisonende verlassen wird.

red bull salzburg

Unbeeindruckt zum nächsten Titel?

Das Interesse ausländischer Klubs an Jesse Marsch ist keine Überraschung. Schließlich ist es der österreichische Meister gewohnt, dass ihm seine Trainer regelmäßig abhandenkommen. Bisher war kein Trainer länger als zwei Jahre mit an Bord. Die Serientitel in der Heimat und die erfolgreichen Auftritte in den europäischen Bewerben haben zahlreiche Begehrlichkeiten ausländischer Vereine geweckt. Dazu zählten in der Vergangenheit nicht nur die Spieler, sondern auch die Trainer. Ähnlich wie in der Deutschen Fußball-Bundesliga haben auch in Österreich die Ereignisse der letzten Monate keine Auswirkungen auf die spielerische Stärke der besten Mannschaften gehabt.

Obwohl jetzt der 12. Mann gezwungen ist zu Hause zu bleiben, schießen die Teams weiterhin Tore. Der Fußball ist zwar seiner einzigartigen Live-Atmosphäre beraubt, doch die Show geht unvermindert weiter. Schließlich geht es nach wie vor um jede Menge Geld. Damit die besten Teams Europas ihre Standards halten können, begeben sie sich jede Saison aufs Neue auf die Suche nach den besten Spielern und Trainern. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Jesse Marsch ins Visier der Scouts gerät.

Ruft die Deutsche Fußball-Bundesliga?

Bereits vor einigen Wochen gab es Gerüchte um Interesse an dem Coach aus der Deutschen Fußball-Bundesliga. Nun sind neuerlich Hinweise aufgetaucht, dass der Trainer von Red Bull Salzburg vor dem Abgang steht. Verantwortlich dafür war ausgerechnet der Sportdirektor des Vereins. Christoph Freund deutete in einem Interview mögliche Veränderungen nach dem Ende der Saison an. Marsch ist bereits seit 2019 Trainer in Salzburg, mit einer Verlängerung seiner Tätigkeit wäre er der längst dienende Übungsleiter seit langer Zeit bei den Salzburgern.

Ein möglicher Verein, der sich für Marsch interessieren könnte, wäre Borussia Mönchengladbach. Der hat gerade seinen Trainer Marco Rose an Borussia Dortmund verloren. Rose wird am Ende der Saison zu den Gelb-Schwarzen wechseln. Ein Transfer von Marsch wäre insofern pikant, als er Rose bereits einmal nachgefolgt war. Er ersetzte den Deutschen vor zwei Jahren bei Red Bull Salzburg. Nun könnte der Amerikaner neuerlich dessen Platz einnehmen. Die aggressive und offene Spielweise macht den Trainer beim großen Nachbarn interessant. Sein Vertrag läuft zwar noch bis zum Sommer 2022, doch das war schon in der Vergangenheit kein Grund dafür einen Transfer zu verhindern.

Auf der Trainerbank herrscht ein Kommen und Gehen

Der Verein hat jede Menge Erfahrung damit, dass große Vereine anklopfen, um die Stars abzuwerben. Man denke nur an Erling Haaland, der seit dem Vorjahr bei Borussia Dortmund und in der UEFA Champions League für Aufsehen sorgt. Was schon seit Jahren bei den Spielern üblich ist, wird nun auch bei den Trainern der Salzburger zur Gewohnheit. Denn auch ein weiterer Vorgänger von Jesse Marsch steht derzeit im Mittelpunkt des Geschehens.

Ex-Trainer Adi Hütter holte zunächst in der Schweiz mit den Young Boys Bern deren ersten Meistertitel der Geschichte, bevor er zu Eintracht Frankfurt wechselte. Mit diesem Team zog er in das Halbfinale der UEFA Europa League ein und überraschte immer wieder in der Deutschen Fußball-Bundesliga. So auch in der aktuellen Saison, in der Eintracht Frankfurt kurz davor steht, die Qualifikation für die UEFA Champions League zu schaffen. Kein Wunder also, dass auch Hütter als Nachfolger von Marco Rose bei Borussia Mönchengladbach genannt wurde.

Doch der hat bereits abgesagt und möchte in Frankfurt bleiben. Jesse Marsch hat bereits Erfahrung in der Deutschen Fußball-Bundesliga. Er war ein Jahr lang Co-Trainer von RB Leipzig. Nun steht er offenbar kurz vor einem weiteren Karrieresprung. Für Red Bull Salzburg würde dies bedeuten, sich neuerlich auf die Suche nach einem Nachfolger machen zu müssen.


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