LaufWunder Wien - Projekt 2: „I’m a lucky person“
Das sagt Abdi A. von sich selbst. Der junge Somali wohnt in einer Wohngemeinschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (umF) der Caritas Wien. Wer die Geschichte von Abdi kennt, ahnt, was Glück bedeuten kann. Denn wenn der junge Somali vom Glück erzählt, dann erzählt er letztlich davon, noch am Leben und nicht im Mittelmeer ertrunken zu sein. Abdi lächelt.
Der 18-Jährige ist seit neun Monaten in Österreich. „Mit 15 Jahren wird man in Somalia vor die Entscheidung gestellt, ob man sich der militanten Bewegung „Al-Shabaab“ anschließt oder auf der Regierungsseite stehen will“, sagt er. „Gekämpft wird auf beiden Seiten.“ Doch Abdi wollte nicht kämpfen. Er beschloss, sein Land zu verlassen. Es war eine lange und gefährliche Reise, die er antrat. Eine viermonatige, 2.500 Kilometer lange Odyssee, die ihn im Bus nach Äthiopien und weiter in den Süd-Sudan, den Tschad und schließlich nach Libyen führte. „In Libyen“, erinnert sich Abdi, „warteten ich und die anderen Flüchtlinge auf ein Schiff. Gefunden haben wir ein kleines Boot aus Plastik, auf dem gewöhnlich nicht mehr als 20 Menschen Platz haben. Wir waren 90.“ „Die Flucht war sehr gefährlich...“, sagt Abdi mit leiser Stimme. Doch der junge Somali überlebte die Überfahrt und wurde von der italienischen Küstenwache aus dem Meer gerettet.
Jetzt ist Abdi in Österreich in Sicherheit und kann Schritt für Schritt neue Träume und Ziele entwickeln, die er erreichen will. Seit einiger Zeit besucht er einen Deutschkurs in Wien. Später möchte er unbedingt auf ein Gymnasium gehen, die Matura machen und studieren. Entweder Wirtschaft oder Politikwissenschaften. Abdi hat wieder eine Zukunft. Um Kindern und Jugendlichen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, ein besseres Leben mit all den Chancen und Möglichkeiten bieten zu können, die jedes Kind haben sollte, brauchen wir eure Hilfe!
Lauft so weit ihr könnt, damit wir weiterhin Jugendlichen wie Abdi, die in einem fremden Land ganz auf sich alleine gestellt sind, einen Ort der Geborgenheit bieten können, der den Verlust der Heimat
und die Trennung von der Familie erleichtert.
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