Austria Time Trial Series 2020 - Postalm Sprint

Veranstaltungsdatum: 
Dienstag, 28. Juli 2020

Daniel Auer und Kathrin Schweinberger gewinnen den Zeitfahrauftakt in Österreich im Rahmen des Postalm Sprint

Der Steirer Daniel Auer und die Tirolerin Kathrin Schweinberger sind die großen Sieger des Re-Starts im österreichischen Radsport. Sie gewinnen den Postalm Sprint im Salzburger Land, der mit einem innovativen Format den Auftakt der neu ins Leben gerufenen Austrian Time Trial Series bildete.

Daniel Auer - Austria Time Trial Series 2020 - Postalm Sprint
Abbildung: Der Sieger des Postalm Sprint - Daniel Auer © Österreichischer Radsportverband

Insgesamt fünfmal mussten die besten Radsportler/innen beim Postalm Sprint über die knapp einen Kilometer lange Strecke gehen. Das bedeutete ein völlig neues Rennformat, welches erstmals in Österreich in dieser Form so ausgetragen wurde. Die Sportler/innen hatten dabei zwischen den Läufen nur kurze Ruhepausen. Am besten auf dieses neue Rennformat konnte sich Daniel Auer einstellen. Der Steirer zeigte dabei auch seine Prologstärke, nachdem er in der ersten Runde noch taktierte und nicht unter den Top Ten zu finden war, gewann er die restlichen Läufe souverän.

"Mir liegen die Auftaktrennen ganz gut", schmunzelte Auer, der auch im Vorjahr das erste Rennen der heimischen Radliga für sich entscheiden könnte. Mit einem Schnitt von über 41,8 km/h brauste der Steirer zum Sieg: "Es war extrem hart. Den ersten Lauf habe ich dosiert, dann habe ich immer Vollgas gegeben. Im Finale habe ich dann die letzten Körner rausgequetscht und es ist sich ausgegangen."

Zweiter wurde, etwas überraschend, sein Teamkollege Daniel Köck. "Ich wusste, dass mir sowas liegt. Wenn es bergauf geht, dann kann ich zwei Minuten richtig schnell fahren." Der dritte Rang ging an den Deutschen Mika Heming (Maloja-Pushbikers), der zwar die exakt gleiche Zeit wie Valentin Götzinger (WSA KTM Graz) erzielte, allerdings aufgrund der besseren Platzierung im Halbfinale den dritten Platz zugesprochen bekam. "Es war ziemlich hart. Ich bin nicht mit großen Erwartungen zum Rennen gekommen und dementsprechend überrascht mit dem Resultat", erklärte der junge Norddeutsche, der damit für große Freude beim Rennorganisator Rupert Hödlmoser sorgte. Denn der Salzburger ist zugleich auch der Sportliche Leiter des Deutschen.

Kathrin Schweinberger - Austria Time Trial Series 2020 - Postalm Sprint
Abbildung: Die Siegerin des Postalm Sprint - Kathrin Schweinberger © Österreichischer Radsportverband

Ebenfalls knapp zur Sache ging es bei den Frauen, wo die Tiroler Zwillingsschwestern Kathrin und Christina Schweinberger einen Doppelsieg feiern konnten. Am Ende trennten die beiden für das belgische Team Doltcini-Van Eyck fahrenden Sportlerinnen gerade einmal sechs Hundertstel. "Christina hat am Ende noch einen drauf gelegt, da wurde es dann richtig knapp", strahlte Kathrin Schweinberger im Ziel. Sie dominierte die ersten Läufe, am Ende setzte sie sich hauchdünn durch. "Es war schwierig einzuschätzen, eigentlich habe ich gedacht, dass Kathrin ihre Vorteile hat, am Ende war sie die Beste, es waraber sauknapp", fügte ihre Zwillingsschwester an. Dritte wurde die Steirerin Veronika Windisch, frühere Olympiateilnehmerin im Short Track Eisschnelllauf, die ein ähnliches Format aus ihrer Karriere schon kannte: "Es ist ähnlich wie Short Track, vor allem von der Belastungsdauer und der Wiederholung her. Du musst aufpassen, denn wenn du dich komplett vernichtest körperlich, dann kannst du dich nicht mehr erholen. Im letzten Lauf haben dann die Radspezialistinnen das Rennen gemacht." Schon am kommenden Sonntag folgt der nächste Stopp der Austrian Time Trial Series. Dort wartet ein Einzelzeitfahren auf dem Salzburgring.

Österreichs Radsportlerinnen jagen WM-Traum bei den Austria Time Trial Series

Österreichs Radsportlerinnen jagen WM-Traum bei den Austria Time Trial Series
Abbildung (von li. nach re.): Alina Reichert, Kathrin Schweinberger, Anna Badegruber, Gabriele Erharter, Christina Schweinberger, Tina Berger-Schauer © Österreichischer Radsportverband

Am 28. Juli 2020 begann auf der Postalm in Salzburg die Austria Time Trial Series, eine sieben Rennen umfassende Zeitfahrserie, die vom Österreichischen Radsportverband speziell auf die Anforderungen der aktuellen Maßnahmen und Verordnungen zu Corona entwickelt wurde. Ein besonderes Zuckerl kann es dabei für die teilnehmenden Frauen geben, denn es winken zwei Startplätze in der Teamstaffel bei den Ende September stattfindenden Weltmeisterschaften in Aigle in der Schweiz.

Damit können sich die Teilnehmerinnen direkt für das Nationalteam empfehlen und qualifizieren und dann in der Schweiz an der Seite von Österreichs Topfahrern in den Mannschaftsbewerb geben. „Wir haben uns überlegt, wie wir in dieser schwierigen Zeit für unsere Athleten etwas Besonderes machen können. Bei den Männern haben wir international gute Spezialisten, bei den Frauen mit der EM-Fünften Anna Kiesenhofer eine. Wenn wir aus der Austrian Time Trial Series noch zwei weitere talentierte Fahrerinnen generieren können, haben wir für unsere Premiere eine gute Mannschaft", erklärte ÖRV-Sportdirektor Christoph Peprnicek zu dem Vorhaben des Verbandes.

Zum zweiten Mal in der Geschichte wird bei den Straßen-Weltmeisterschaften im Schweizerischen Aigle-Martigny das Mixed-Team-Zeitfahren ausgetragen. Drei Männer und drei Frauen treten dabei den Kampf gegen die Uhr und gegen die anderen Nationen an. 2020 stellt der Österreichische Radsport-Verband erstmals eine Mannschaft. „Wir wollen mit dem Projekt auch den Frauenradsport in Österreich stärken und fördern. In den letzten Jahren waren es auch viele Quereinsteigerinnen, die die österreichischen Farben bei den Großveranstaltungen trugen", berichtete Peprnicek weiter.

Nun will man bei der neuen Zeitfahrserie gezielt nach talentierten Athletinnen suchen. „Es gibt bei den Männern sechs Continentalmannschaften, aber kein einziges Frauenteam aus Österreich. Der Weg in den Spitzensport ist dadurch viel schwieriger für die Frauen. Hier haben sie nun eine Bühne, wo sie sich präsentieren können", so Peprnicek.

„Im Endeffekt kann es sogar eine ambitionierte Hobbysportlerin schaffen, sich für das Nationalteam zuempfehlen und dann in der Schweiz in einem Team mit unseren absoluten Topfahrern wie etwa Patrick Konrad oder Felix Großschartner fahren. Das ist eine großartige Geschichte", freut sich Harald J. Mayer, Präsendet des Österreichischen Radsportverbandes. Vor allem die ersten vier Stationen der Serie werden für das Scouting der beiden WM-Teilnehmerinnen, dass von einem Trainergremium des ÖRV vorgenommen wird, entscheidend sein.

Ergebnisse des Postalm Sprint 2020

Männer:

  1. Daniel Auer (AUT/ WSA KTM Graz) 1:33.09
  2. Daniel Köck (AUT/WSA KTM Graz) + 0:02
  3. Mika Heming (GER/Maloja-Pushbikers) + 0:03
  4. Valentin Götzinger (AUT/WSA KTM Graz) + 0:03
  5. Klaus Steinkellner (GER/RadUnion Tirol) + 0:03

Frauen:

  1. Kathrin Schweinberger (AUT/Doltcini-Van Eyck) 1:57.06
  2. Christina Schweinberger (AUT/Doltcini-Van Eyck) + 0:00
  3. Veronika Windisch (AUT/Cookina Graz) + 0:07
  4. Gabriela Erharter (AUT/La Musette Radunion) + 0:08
  5. Agnes Kittel (AUT/Nora Racing Team) + 0:11

Alle Ergebnisse des Postalm Sprint 2020

Rennkalender der Austria Time Trial Series:


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