Nach dem Absturz: Wie richtet sich Schalke wieder auf?

Der FC Schalke 04 verlässt die Königsklasse und begibt sich in die 2. Bundesliga. Seit der krachenden Niederlage gegen Arminia Bielefeld steht es felsenfest, dass die Gelsenkirchener "draußen" sind. Gerade mal drei Jahre ist es her, dass sie sich Vizemeister nennen durften und erst 2019 standen sie im Achtelfinale der Champions League. Jetzt also eine Vollbremsung und alles auf Neustart! Wie geht der Verein diese Herausforderung an?

Wie richtet sich Schalke wieder auf

Schlingerkurs oder volle Fahrt: Wie geht es weiter?

Zukunftsprognosen sind im Fußball nie ganz leicht, der Sport ist hochkomplex. Wird es für Schalke 04 nur ein kleiner Abstecher nach unten – oder gelingt es dem Ruhrgebietsverein schnell wieder in die 1. Bundesliga zurückzukehren? Das zeigt sich im Laufe der nächsten Saison, in der die Schalker wahrscheinlich ganz viel Kleinarbeit leisten müssen. Als ernst zu nehmende Richtungsweiser dienen uns die Buchmacher, Ungeduldige können bei ihnen den berühmten Blick in die Glaskugel werfen: Entsprechende Spielanalysen und Quoten finden Sie auf Wettformat. Aber auch die Aktivitäten von Aufsichtsrat und Sportvorstand geben einen gewissen Aufschluss über die Zukunft eines Vereins, der sich selbst nicht als "zweitklassig" sieht.

Erst die Schocklähmung, nun die Geschäftigkeit

Nach dem Abstieg trat zuerst eine Art Schocklähmung ein, sowohl bei den Fans als auch bei den Königsblauen selbst. Jetzt tritt Peter Knäbel in Aktion, löst sich aus der Starre und versucht eine Neubelebung. Zu diesem Zweck fasst er Maßnahmen ins Auge, die nicht ganz gewöhnlich klingen. Zuerst holte er Rouven Schröder als neuen Sportdirektor ab 1. Juni 2021 mit an Bord, während Mike Büskens nun die Position als Co-Trainer ausfüllt. Die beiden Männer hatten bereits 2013 intensiv miteinander zu tun, und zwar im Zuge einer Entlassung. Schröder feuerte damals den Coach von Greuther Fürth nach einer Serie von Misserfolgen, durch ihn landete Mike Büskens also sprichwörtlich auf der Straße. Hoffentlich sind die Wunden nach 8 Jahren gründlich verheilt für eine fruchtbare Zusammenarbeit.

Auch zu Rouven Schröder und Schalke gibt es eine Vorgeschichte: Der Aufsichtsrat wollte zuerst die frei gewordene Position des Sportvorstands durch ihn besetzen, doch Schröder lehnte ab. Die zweite Wahl fiel auf Knäbel, dem es nun gelang, den ehemaligen Fußballer doch noch anzulocken, jetzt mit einem anderen Posten, der ihm offensichtlich mehr gefiel. Auch die Cheftrainer-Besetzung gestaltete sich nicht ganz einfach: Nach dem Wirbel, der Ende 2020 um diesen Job entstand, hält nun Dimitros Grammozis den Hebel in der Hand. Die vorherigen Wechsel erfolgten kurz und knapp: Hoffen wir, dass in Zukunft wieder Konstanz einkehrt, um das ins Schwanken geratene Schiff zu stabilisieren. Gemütlichkeit kehrt trotzdem nicht ein, denn auf den Abstiegskampf folgt die Schlacht um den Aufstieg.

Verkäufe und Ankäufe: ein neuer Anstrich für den Kader

Obwohl Rouven Schröder offiziell erst im Juni seine Arbeit aufnimmt, soll er im Hintergrund bereits aktiv sein. Schon jetzt dreht sich alles um die Spielerankäufe und -verkäufe, denn nichts ist wichtiger als funktionierender Kader. Da Schröder ein altgedienter Netzwerker ist, der schon früher für andere Vereine erstaunliche Erfolge auf dem Transfermarkt erzielte, setzen die Schalker natürlich große Hoffnungen in ihn. Die Kassen der Clubs sind tendenziell eher leer, die Krise lastet auch schwer auf dem Fußball. Aus diesem Grund geht es zuerst darum, teure Vertragsspieler zu verkaufen, entweder national oder international.

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Von Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0, Link

Knäbel hat schon vor Schröders Antritt die "Task Force Kaderplanung" ins Leben gerufen, um gemeinsam mit Mathias Schober, Norbert Elgert und Mike Büskens für frisches Blut zu sorgen. Das Ergebnis sind zwei spannende Neuverpflichtungen: Zum Team gehören nun Danny Latza als Mittelfeldspieler und Simon Terodde als Angreifer. Latza fungierte zuletzt als Kapitän von Mainz 05, sein dortiger Vertrag endet am 30. Juni 2021. Bei Schalke ist er nun bis zum 30. Juni 2023 verpflichtet, mit dem Leckerli einer einjährigen Verlängerung bei erfolgreicher Rückkehr in die 1. Bundesliga. Terodde diente dem HSV zuletzt als eifriger Torjäger und zählte damit unumstritten zu den Stammspielern seines Teams: ein herausragender Stürmer, der nun über einen Einjahresvertrag bei Schalke verfügt, mit Option auf Verlängerung.

Kaderplanung und Knappenschmiede in Aktion

Das Schalke-Kaderplanungs-Gremium löst sich auf, sobald Schröder die volle Verantwortung übernimmt. Der Verein möchte dem neuen Sportdirektor größtmögliche Planungsfreiheit gewähren, das Vertrauen scheint groß. Mathias Schober ist ab jetzt für den Nachwuchs zuständig, die Schalker Knappenschmiede brachte in der Vergangenheit schon einige große Stars hervor. Denken wir nur an Namen wie Manuel Neuer, Leroy Sané und Mesut Özil! Genau wie in den alten Zeiten soll es eines Tages wieder sein – zumindest spricht so die Stimme der Hoffnung.


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