Der Aufschwung des österreichischen Fußball-Nationalteams

Für lange Zeit war das österreichische Fußball-Nationalteam nur eine Randnotiz in der Fußballwelt. Nachdem man sich 1998 für die Weltmeisterschaft qualifizieren konnte, musste man bis 2016 auf eine weitere Qualifikation bei einem Großereignis warten. Natürlich war man bei der Heim-Euro 2008 im Starterfeld, damals musste man als Austragungsort aber nicht durch eine Qualifikation. Von 1999 bis 2012 war auch die Siegstatistik nicht überwältigend. In diesen dreizehn Jahren schaffte man in einem Länderspieljahr nie mehr Siege als Niederlagen. Seitdem scheint sich das Blatt gewendet zu haben. Mit der Ausnahme vom Jahr 2016 kommt man seitdem immer auf mehr Siege als Niederlagen und man hat sich auch in der FIFA Weltrangliste hochgearbeitet. 2015 war man kurz bei den Top 10 Teams der Welt, aktuell ist man auf Platz 23. Im Jahr 2020 und 2015 musste man generell nur eine einzige Niederlage hinnehmen. Aber was ist der Grund für diesen Aufschwung? Wir schauen uns die positiven Veränderungen an und vergleichen den derzeitigen Kader mit dem aus dem Jahre 2011, in welchen man noch sieben Niederlagen hinnehmen musste.

Die neue Stärke in der Verteidigung

Eine der Stärken des Teams ist die Verteidigung. Natürlich fällt David Alaba als Erstes auf. Der Kapitän soll das Nationalteam zur Weltmeisterschaft in Katar führen. Die Qualifikation für diese verläuft bisher schleppend. So musste man sich zu Hause Dänemark mit 0:4 geschlagen geben. Bei Wettanbietern bekommt Österreich mit einer Quote von 7,00 nur mehr Außenseiterchancen auf den Gruppensieg angerechnet. Platz zwei hinter Dänemark sollte trotzdem im Bereich des Möglichen liegen. Dafür muss Alaba und der Rest der Verteidigung Leistungen wie bei der Europameisterschaft liefern, wo die Ukraine und Nordmazedonien geschlagen werden konnten und auch der spätere Sieger Italien bis an dem Rand einer Niederlage gedrängt wurde. Nicht nur Alaba ist ein wichtiger Faktor in der Defensive. Martin Hinteregger hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Leistungsträger gemausert und auch Stefan Lainer ist einer der besten Außenverteidiger in der deutschen Bundesliga. In der Breite wirkt die Defensive mittlerweile gefestigt. Philipp Lienhart und Stefan Posch sind Stammspieler in Deutschland und zeigen auch im Nationalteam passable Leistungen.

Der neue Fokus von Red Bull Salzburg

Der Einstieg von Red Bull in Salzburg hat in Österreich viel auf den Kopf gestellt. Obwohl gegnerische Fans noch immer gegen Red Bull sind, hat es Österreich zu einem international spannenderen Fußballland gemacht und vielen Spielern aus der österreichischen Liga den Weg ins Ausland geebnet. So liegt ein großer Fokus von Salzburg auf der Spielerentwicklung. Das sieht man auch im Nationalteam. Im aktuellen Kader finden sich sieben Spieler mit Bezug zu Salzburg. Vor allem Hinteregger, Lainer, Sabitzer, Schlager und Konrad Laimer gehören zu Stammkräften im Nationalteam. Normalerweise sind auch Valentino Lazaro und Lainer im Kader zu finden, jedoch fallen beide für die kommenden Länderspiele aus. Alle diese Spieler haben den Fußball bei Red Bull erlernt und bringen die Power des Red Bull Fußballs ins Nationalteam. Dieser Red Bull Fußball wird in Salzburg erst seit 2012 gefördert. Um die Zeit also, wo das österreichische Nationalteam einen Aufschwung erfahren hat. Auch in Zukunft wird Salzburg einen gewichtigen Einfluss auf das Team haben. Mit Nicolas Seiwald und Chukwubuike Adamu stehen zwei weitere Jungstars im Fokus und auch der kürzlich zu Sturm Graz gewechselte David Affengruber ist ein Nationalteam Anwärter in der Zukunft.

Der Kader im Jahre 2011

Auch im Jahr 2011 finden sich natürlich passable Spieler. Martin Harnik, Julian Baumgartner, Aleksander Dragovic, Christian Fuchs und Alaba waren jahrelang wichtige Stützen im Nationalteam. Jedoch waren sie damals noch in ihrer Entwicklung und nicht am Zenit ihres Könnens. Ansonsten gab es einige Schwachstellen im Team. Ekrem Dag, Jürgen Macho, Yasin Pehlivan und Stefan Maierhofer sind nicht zum Vergleichen mit Lainer, Daniel Bachmann, Florian Grillitsch und Sasa Kalajdzic. Auch Dietmar Constantini war kein moderner Trainer und hat das Team nicht nach vorne gebracht. Sein Nachfolger Marcel Koller installierte einen modernen Fußball mit schnellem Umschalten, welcher den Stärken der Spieler entspricht. Unter Franco Foda wurde der Fußball wieder pragmatischer, aber wie die Europameisterschaft zeigte, noch erfolgreicher. Seit dem Amtsbeginn von Marcel Koller entwickelt sich der Fußball der Nationalmannschaft in eine positive Richtung. Ein Grund ist die neue Spielphilosophie, die den Stärken der Spiele mehr entgegenkommt. Aber auch das Spielermaterial ist derzeit (und wenn man sich Spieler wie Yusuf Demir anschaut auch in der Zukunft) stärker. Das alles lässt hoffen, dass das österreichische Nationalteam ein Stammgast bei Fußball Großereignissen wird. Hoffentlich auch bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar.


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