Der Skiweltcup 19/20 - Wissenswertes und Favoriten

Ende Oktober ist der Alpine Skiweltcup mit dem Riesenslalom in Sölden bereits in die neue Saison 19/20 gestartet. Wir können uns auf insgesamt achtzig Rennen verteilt auf 3 Kontinente freuen. Der letzte Lauf startet im März 2020 in Cortina d'Ampezzo in Italien. Der Kalender sieht vor, dass die Damen einen Tag eher die Abfahrten hinunterrasen können und die Herren dann Sonntags an der Reihe sind. Die Austragungsorte der Saison sind für die Akteure sehr abwechslungsreich und werden die Profis in jedem Fall fordern. Selbstverständlich hoffen alle Verantwortlichen, dass möglichst wenig Stürze und Verletzungen passieren. Leider ist Manuel Feller durch ein Missgeschick beim Training in den USA frühzeitig aus dem Skiweltcup ausgestiegen. Sogar ein kurzer Abstecher nach Asien steht auf dem Programm. Allerdings werden nur die Herren im Februar 2020 das Vergnügen haben in Yanqing (China) und Naeba (Japan) die Abfahrten bestreiten zu können. Die beiden Rennen finden als Vorbereitung für die Olympischen Spiele im Jahr 2022 in Peking seine Geltung.

Skiweltcup 19/20

Die besonderen Highlights der Welttournee finden – wie jedes Jahr – in Kitzbühel, Garmisch, Gröden und Wengen statt. Die Weltcupsaison findet Ihren Abschluss in Cortina d'Ampezzo mit der Vergabe der Siegerpokale gemeinsam für die männlichen und weiblichen Sportler Mitte März 2020 statt. Auch in diesem Jahr gibt es als Trophäe wieder Kristallkugeln. Die Anlage in Cortina wird außerdem im Jahr 2021 Austragungsort der Alpine Ski-Weltmeisterschaft sein, daher können die Finalläufe in der Saison 19/20 als Generalprobe gesehen werden. Eine mächtige Maschinerie steckt hinter der Organisation des Wettbewerbs. Viele Zuschauer freuen sich darauf entweder Live dabei zu sein oder die Abfahrten an den Fernsehgeräten oder im Internet zu verfolgen.

Wer sind die Favoriten im Alpinen Skiweltcup?


Abbildung: Matthias Mayer
Manfred Werner - Tsui - CC BY-SA 3.0

Wer sich in diesem Jahr Hoffnungen auf die Krone machen kann, versuchen wir in den nächsten Zeilen herauszuarbeiten. Aktuell führender bei den Herren ist Matthias Meyer aus Österreich, gefolgt von Dominik Paris aus Italien und Thomas Dressen aus Deutschland. Im Gesamtweltcup der Damen führt die Amerikanerin Mikaela Shiffrin deutlich vor der Schweizerin Michelle Gisin. Ihr folgt aktuell Petra Vlhova aus der Slowakei. Die verschiedenen Disziplinen im Weltcup stellen die Sportler vor unglaublich kräftezehrende Herausforderungen. Es gibt den Slalom, den Riesenslalom, die Abfahrt, den Super-G und die vom Aussterben bedrohte Kombination.

Bei den Herren hat sich bereits in den absolvierten Läufen herauskristallisiert, das es wohlmöglich auf einen spannenden Zweikampf hinauslaufen wird. Der allseits bekannte 8-malige Gewinner in Folge bei den Herren steht mit Marcel Hirscher nach seinem Rücktritt in dieser Saison 19/20 nicht mehr zur Debatte. Die beiden Favoriten werden bei den Buchmachern hoch gehandelt und es wird vorausgesagt, dass es an der Spitze zwischen dem Franzosen Alexis Pinturault und dem Norweger Henrik Kristoffersen einen direkten Zweikampf geben soll. Der Rennkalender sieht insgesamt 23 eher technische Rennen vor. Darunter die Disziplinen Parallel-Events, Riesen-Slalom und Slalom. Die anderen 18 Wettbewerbe sind eher für die Geschwindigkeitsfanatiker ausgelegt. Um den Gesamtsieg einzufahren benötigen die Sportler also in diesem Jahr auf der Piste eher Technik als Speed. Der 28-jährige Pinturault erreichte in der vorherigen Saison den zweiten Platz hinter dem oben erwähnten Marcel Hirscher, aber mit einem unglaublichen Abstand von 401 Punkten. Nichtsdestotrotz ist Pinturault einer der flexibelsten Fahrer, der auf jeder Piste und in jeder Disziplin zurechtkommt. Unter der Voraussetzung, dass er ohne Verletzungen durch die Saison kommt und sein unstrittig vorhandenes Können auch in der Saison 19/20 abruft, führt kein Weg daran vorbei, dass er den Gesamtweltcup gewinnen kann. In vielen Disziplinen feierte er nicht nur in der Vergangenen Saison Siege ein.

Hinter dem Franzosen wird als weiterer Aspirant auf den Titel Henrik Kristoffersen erwartet. Der Norweger glänzte bereits bei vielen Slalom Abfahrten durch seine einzigartige Technik. Die Zeit, die er bei spektakulären Manövern herauskitzeln kann, zeichnet diesen Sportler besonders aus. Er ist bekannter Maßen eine Technik-Koryphäe auf der Piste und zeigte in diversen Disziplinen sein Potenzial. Schon in den letzten 4 Jahren stellte er sein Können unter Beweis und ist damit in Bestform ohne Zweifel ein weiterer Kandidat für den Gesamtsieg. Er hat den Cup nämlich zweimal als Zweitplatzierte und zweimal als Drittplatzierter vor Marcel Hirscher in den letzten vier Jahren abgeschlossen. Der Spezialist im Bereich Speed ist eindeutig der Südtiroler Dominik Paris. Der Italiener war in den vergangenen Wettbewerben nur knapp hinter den oben genannten Konkurrenten platziert. Allerdings fehlt Ihm den Journalisten zufolge das Gesamtpaket für den Gesamtweltcupsieg. Gleichwohl sollte man Ihn nicht gänzlich abschreiben, sondern eher zum erweiterten Kreis der möglichen Anwärter hinzuzählen.Als vorletzten männlichen Aspiraten auf den Titel möchten wir den Franzosen Clement Noel erwähnen. Der erst 22-jährige machte jüngst auf sich aufmerksam, als er in Soldeu, Wengen und Kitzbühel die Techniker-Elite im Slalom auf die hinteren Plätze verwies und sich den Podiumsplatz sicherte. Wenn dem Talent auch der Durchbruch im Riesenslalom gelingt, kann er sich definitiv auch Hoffnungen auf die Duelle an der Weltspitze machen. Ebenfalls nicht vergessen dürfen wir den Geheimtipp Vincent Kriechmayr, der ebenfalls in der Vorsaison mit einem hervorragenden 5. Platz auftrumpfen könnte. Der 28-jährige Oberösterreicher ist ein Spezialist in Sachen Geschwindigkeit und konnte aber auch in anderen Disziplinwertungen sein Können unter Beweis stellen. Wir freuen uns bei den männlichen Kandidaten auf einen knappen Wettbewerb. Spannend bleibt es mit Sicherheit bis zuletzt.

Wer sind die Favoritinnen?

Bei den weiblichen Aspiranten zählt die amerikanische Mikaela Shiffrin zu der klaren Top-Favoritin. Die 24-jährige verwies im letzten Jahr die slowakische Konkurrentin Petra Vlhova mit einem unglaublichen Unterschied von 849 Punkten auf den zweiten Rang. Dieser Vorsprung im Bereich Speed und Technik werden wohl kaum von der Konkurrenz aufzuholen sein. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass Shiffrin verletzungsfrei bleibt. Die Vielseitigkeit dieser Athletin ist herausragend. Schon in allen Disziplinen konnte sie schon Siege einfahren. Sie hat mit 17 Saisonsiegen einen neuen Rekord aufgestellt und fährt wohl auch in diesem Jahr ohne echte Konkurrenz. Auch wenn die zweitplatzierte Vlhova im letzten Jahr 5 Siege einfahren konnte ist sich die deutsche Athletin Christina Ackermann sicher, dass Shiffrin auch in diesem Jahr nicht zu schlagen sein wird. Das erklärte Sie gegenüber einem namenhaften Sport-Magazin.

Bei den technischen Wettbewerben rechnet sich Vlhova und die 26-jährige Wendy Holdener aus der Schweiz daher Chancen in diesen Abfahrten aus. Sie landete nämlich in der vergangenen Saison auf dem dritten Platz. Diese Sportlerin hat neben den beiden anderen Akteurinnen auch das Potenzial in den Bereich der eintausend Punkte am Ende des Weltcups zu gelangen. Die deutsche Teilnehmerin vom SC Kreuth Viktoria Regensburg tritt unter denselben Voraussetzungen an wie Wendy Holdener. Bleiben Shiffrin und Vlhova verletzungsfrei wird den beiden der Gesamtsieg nicht streitig gemacht werden können. Die 30-jährige gibt offen zu, dass die beiden über die gesamte Saison hinweg nur schwer zu schlagen sind. Die deutsche, die im Jahr 2010 noch als Olympiasiegerin war, beschränkt sich nur auf die Disziplinen Riesenslalom, den Super-G und der Speed-Abfahrt und kann bei voller Ausschöpfung Ihrer Leistungsfähigkeit in der Gesamtwertung unter die Top 3 fahren. An der Disziplin Slalom nimmt sie an den Wettbewerben in der Saison 19/20 nicht teil. Immerhin wird diese Abfahrt 9 Mal in der Saison ausgetragen. Daher ist bei Ihr wegen der fehlenden Punkte vom Gesamtsieg nicht auszugehen.

Katharina Truppe
Aktuell beste Österreicherin: Katharina Truppe © Von Wald1siedel - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Auch die Italienerin Sofi Goggi weist ein ähnliches Profil wie Viktoria Regensburg auf. Denn die 26-jährige tritt auch im Slalom nicht an. Ihre Stärken liegen im Super G und in der Speed-Abfahrt. Hier konnte die Abfahrts-Olympiasiegerin aus 2018 bereits mehrfach Ihr exzellentes Können unter Beweis stellen. Durch einen Knöchelbruch verpasste sie die Saisonvorbereitung 2018/19 und konnte erst in der zweiten Hälfte wieder professionell trainieren. Durch diesen Umstand landete sie lediglich auf dem 22. Rang. Das ist also nicht aussagekräftig. Eine Österreicherin geht mit Nicole Schmidhofer an den Start. Die 30-jährige aus der Steiermark hat in der vergangenen Saison den 5. Platz in der Gesamtwertung eingefahren. Allerdings mit einem erheblichen Abstand auf die Plätze vor Ihr. Daher ist fraglich, ob sie als spezialisierte Athletin für die Speed-Abfahrt und den Super-G der Konkurrenz in der Gesamtwertung das Wasser reichen kann. Aktuell ist Katharina Truppe mit ihrem 3. Platz in Levi in Bezug auf die zwischenzeitliche Skiweltcup Gesamtwertung beste Österreicherin, knapp vor Katharina Liensberger.


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